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Waldverlust laut Satelliten höher als angenommen

Seit 2017 sind mehr als 900.000 Hektar Wald verloren gegangen. Dürre, Stürme und Schädlinge treffen auch beliebte Wanderregionen. Neue Daten sollen beim Waldumbau helfen.

Von dpa

23.09.2025

Vor allem im Harz, im Bergischen Land und in Thüringen ist der Waldrückgang besonders groß. (Archivbild)Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Vor allem im Harz, im Bergischen Land und in Thüringen ist der Waldrückgang besonders groß. (Archivbild)Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Der Baumbestand in Deutschland schrumpft laut neuester Satellitendaten weiter dramatisch. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte, gingen von Herbst 2017 bis 2024 mehr als 900.000 Hektar Wald verloren. Das entspreche rund 8,5 Prozent der gesamten deutschen Waldfläche. Die Verluste haben sich seit 2021 fast verdoppelt, wie das DLR nachwies. Ein möglicher Wiederbewuchs ist laut DLR bei den Daten nicht berücksichtigt, denn dazu seien die Jungpflanzen während des siebenjährigen Beobachtungszeitraums noch zu klein. 

Teilweise beträgt Verlust des Kronendaches bis zu 45 Prozent

Besonders stark betroffen von Waldschäden sind den Satellitendaten zufolge der Harz, Südwestfalen und der Südosten von Thüringen. Dort lag der Anteil des sogenannten „Kronendachverlusts“ am gesamten Wald teilweise deutlich über 30 Prozent. Im Landkreis Sonneberg (Thüringen) betrug der Verlust zwischen 2017 und 2024 sogar knapp 45 Prozent. Im Oberbergischen Land (Nordrhein-Westfalen) und dem Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) lagen die Verluste bei rund 36 Prozent. 

„Umwelteinflüsse und Schädlingsbefall haben in unseren Wäldern deutliche Spuren hinterlassen“, sagte die Vorstandsvorsitzende des DLR, Anke Kaysser-Pyzalla. Ungewöhnlich starke Dürreperioden, Hitzewellen und Stürme hätten Deutschlands Wäldern in den vergangenen Jahren zugesetzt. Um auf den Rückgang des Waldes besser reagieren zu können, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt eine neue Online-Plattform freigeschaltet, mit der Holzwirtschaft, Kommunen und Politik Zugriff auf die Daten erhalten.

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