Politik Inland

Spahn: Verdacht der AfD-Spionage für Putin wiegt schwer

Die AfD sieht sich dem Verdacht der Spionage für Russland ausgesetzt. Der Unionsfraktionschef hat nun eine Erwartung an Parteichefin Weidel.

Von dpa

23.10.2025

Unionsfraktionschef Spahn erwartet Aufklärung von AfD-Chefin Weidel. (Archivfoto)Michael Kappeler/dpa

Unionsfraktionschef Spahn erwartet Aufklärung von AfD-Chefin Weidel. (Archivfoto)Michael Kappeler/dpa

© Michael Kappeler/dpa

Unionsfraktionschef Jens Spahn hat die AfD-Spitze aufgefordert, Vorwürfe der Spionage für Russland aufzuklären. „Der Verdacht, im Bundestag für den Ex-KGB-Spion Putin zu spionieren, wiegt schwer“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Freitag) mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin. AfD-Parteichefin Alice Weidel müsse „umgehend und zweifelsfrei aufklären, welche Machenschaften es in ihrer Fraktion gibt“.

Abgeordnete seien dem deutschen Volk und seinem Wohl verpflichtet, sagte Spahn weiter. „Wenn parlamentarische Rechte stattdessen missbraucht werden, um ausländischen Diktatoren sicherheitsrelevante Informationen zu besorgen, ist das Verrat an unserem Vaterland.“ Der Verdacht werde durch zahlreiche Vorfälle in den Reihen der Partei genährt, die die „Putin-Nähe der AfD belegen“, so Spahn der „Rheinischen Post“. 

Fragerecht im Parlament missbraucht?

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sieht bei der AfD Anhaltspunkte für einen Missbrauch des parlamentarischen Fragerechts im Sinne Russlands. Die Partei nutze es gezielt, um Informationen über kritische Infrastruktur wie Energieversorgung, Verkehr oder polizeiliche Ausrüstung abzufragen – allein in Thüringen habe es in den vergangenen zwölf Monaten 47 solcher Anfragen gegeben, hatte er dem „Handelsblatt“ gesagt. Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, wies die Vorwürfe zurück und sprach von „irrwitzigen Verdächtigungen“. 

Putin machte einst beim sowjetischen Geheimdienst KGB Karriere und war zu DDR-Zeiten jahrelang in Dresden stationiert. Russland führt seit 2022 einen Krieg gegen seinen Nachbarn Ukraine.

Karte
Das könnte Sie auch interessieren

Politik Inland

zur Merkliste

Litauen meldet Luftraumverletzung durch russische Flugzeuge

In Litauen sind nach Armeeangaben zwei russische Militärflugzeuge in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes eingedrungen. Die Luftwaffe habe gegen 18.00 Uhr Ortszeit eine Verletzung der Staatsgrenze bei Kybartai durch einen russischen SU-30-Jet und ein Tankflugzeug vom Typ IL-78 festgestellt, teilte die litauische Armee mit.