Politik Inland

Unionsfraktionschefs fordern Steuersenkungen für Wohnungsbau

Der Wohnungsbau in Deutschland lahmt seit Jahren. Vielerorts sind die Kosten zu hoch. Von der CSU in Bayern und der CDU in Baden-Württemberg kommt nun der Ruf: Berlin muss einen „Bauturbo“ zünden.

Von dpa

19.10.2025

Mit steuerlichen Anreizen muss der Bund nach Ansicht der Fraktionschefs von CDU und CSU aus Baden-Württemberg und Bayern den Wohnungsbau in Deutschland wieder in Schwung bringen. (Illustration) Sven Hoppe/dpa

Mit steuerlichen Anreizen muss der Bund nach Ansicht der Fraktionschefs von CDU und CSU aus Baden-Württemberg und Bayern den Wohnungsbau in Deutschland wieder in Schwung bringen. (Illustration) Sven Hoppe/dpa

© Sven Hoppe/dpa

Der Bund soll nach Ansicht des bayerischen CSU-Landtagsfraktionschefs Klaus Holetschek und seines CDU-Amtskollegen Manuel Hagel aus Baden-Württemberg mit massiven Steuersenkungen den Wohnungsbau in Deutschland wieder in Gang bringen. 

Aktuell oft keine realistischen Chancen für Wohneigentum

„Wir müssen jungen Menschen und Familien mit mittleren Einkommen wieder eine realistische Chance geben, Wohneigentum zu erwerben oder bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die steuerlichen Rahmenbedingungen sind dabei ein entscheidender Hebel“, sagte Holetschek der Deutschen Presse-Agentur in München. 

Die Bundesregierung müsse jetzt Tempo machen, betonte Hagel. „Nur wenn wir die steuerlichen Bremsen lösen und gleichzeitig Bürokratie abbauen, können wir den Wohnungsbau in Deutschland wieder auf das dringend nötige Niveau bringen.“

Sonderabschreibungen von 50 Prozent gefordert

Konkret schlagen die beiden Unionspolitiker im Namen ihrer Fraktionen als Bauturbo vor, die Abschreibungsbedingungen im Mietwohnungsbau zu verbessern. Dazu solle zeitweise eine sogenannte Sonder-AfA von 50 Prozent der Anschaffungs- und Herstellungskosten über fünf Jahre eingeführt werden. AfA steht für „Absetzung für Abnutzung“ und beschreibt eine Methode zur Erfassung der Wertminderung im Anlagevermögen.

„Baukasten“ setzt auch auf Abschaffung der Grunderwerbsteuer

Zudem sprechen sich die beiden Landespolitiker in ihrem „Baukasten“ dafür aus, die steuerliche Eigenheimförderung wiederaufzunehmen, Darlehenszinsen für selbstgenutzten Wohnraum steuerlich abziehbar zu machen und die Grunderwerbsteuer beim erstmaligen Immobilienkauf abzuschaffen. Vorgesehen sei ferner ein Abbau bürokratischer Hürden bei der Dokumentation von Sanierungsaufwendungen. Per Wiedereinführung der Umsatzsteueroption sollen Mieten stabilisiert oder sogar gesenkt werden.

„Jede Wohnung, die ohne steuerliche Erleichterungen gar nicht gebaut oder gekauft würde, bringt auch keine Steuereinnahmen“, sagte Holetschek. Ziel müsse es sein, mehr Bauvolumen zu schaffen, den Wohnungsmarkt zu stärken und die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. „Der Baukasten als Bauturbo ist der Schlüssel dafür“, ergänzte Hagel.

Das könnte Sie auch interessieren