Politik Inland

Auschwitz Komitee empört über neue Diskussion um Brandmauer

In der CDU ist der Streit über den Umgang mit der AfD erneut entrannt. Bei Opfern des Holocaust stößt das auf völliges Unverständnis.

Von dpa

19.10.2025

Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. (Archivbild) Christoph Soeder/dpa

Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. (Archivbild) Christoph Soeder/dpa

© Christoph Soeder/dpa

Die erneute Diskussion über eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD sorgt beim Internationalen Auschwitz Komitee für Empörung und Unverständnis. „Es liegt außerhalb meines Verständnisses und meiner Akzeptanz, dass in demokratischen Parteien eine Zusammenarbeit mit Parteien für möglich gehalten wird, die jener ekelhaften und tödlichen Ideologie nahe stehen, die meine Familie, Deutschland und Europa schon einmal in den Abgrund gerissen hat“, erklärte die Präsidentin des Komitees, Eva Umlauf. 

Christoph Heubner, Exekutiv Vizepräsident des Komitees, bedankte sich im Namen von Holocaust-Überlebenden bei Menschen in Deutschland, „die rechtsextreme Parteien juristisch und politisch bekämpfen und die Brandmauer durch ihre politische Arbeit und ihr Wahlverhalten stabilisieren“. Mit dem Begriff „Brandmauer“ ist die strikte Abgrenzung zur AfD gemeint.

Früherer einflussreiche Unionspolitiker hatten sich für eine neue Strategie im Umgang mit der AfD ausgesprochen. CDU-Parteichef und Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte die AfD zum „Hauptgegner“ für die bevorstehenden Wahlkämpfe und stellte klar, dass es unter ihm keine Zusammenarbeit mit der Partei geben werde. Vor einer zweitägigen Klausurtagung der CDU-Führung wurden die Forderungen nach einer Aufweichung der harten Abgrenzung zur AfD aber lauter. Die CDU-Führung kommt heute und morgen zusammen.

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