Panorama

Mann wegen Penis-Amputation verurteilt

Der 39-Jährige entfernte sein eigenes Geschlechtsteil und half auch einem anderen bei einer Amputation. „Ich wollte ihm etwas Gutes tun“, sagte er vor Gericht.

Von dpa

12.11.2025

Durch Ermittlungen der britischen Polizei kam man auf den Verdächtigen in Österreich. (Symbolbild)Julian Stratenschulte/dpa

Durch Ermittlungen der britischen Polizei kam man auf den Verdächtigen in Österreich. (Symbolbild)Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

Ein in Österreich lebender Deutscher hat bei einer Penis-Amputation in einem Berliner Sado-Maso-Studio mitgeholfen und ist dafür zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wie die Nachrichtenagentur APA berichtete, befand das Landesgericht im österreichischen Klagenfurt den 39-Jährigen wegen schwerer Körperverletzung sowie wegen Besitzes von Kindesmissbrauchs-Darstellungen für schuldig.

Laut dem Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, soll der Mann in einem Zentrum für Täter mit psychischen Erkrankungen untergebracht werden. Er stammt aus Traunstein in Bayern, wie der Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Der Angeklagte hatte auch sein eigenes Geschlechtsteil entfernt. „Ich hatte seit meiner Jugend den Wunsch, keinen Penis zu haben und geschlechtslos zu sein“, zitierte ihn die APA. 

Kontakt über Website für Gleichgesinnte

Nach Angaben der Staatsanwältin war der Mann auf eine Website für Gleichgesinnte gestoßen und danach im Jahr 2019 zu der Amputation nach Berlin eingeladen worden, wie die APA berichtete. In dem Sado-Maso-Studio sei eine Vergewaltigung des Opfers inszeniert und danach der Eingriff durchgeführt worden. 

Der 39-Jährige gestand die Tat. Er habe jedoch nicht gewusst, dass dies medizinischen Laien verboten sei. Laut seiner Aussage hatte der Betroffene selbst den Wunsch, seinen Penis entfernen zu lassen. „Ich wollte ihm etwas Gutes tun“, zitierte die APA den Angeklagten. 

Der Haupttäter sei bereits in London verurteilt worden, sagte der Gerichtssprecher. Durch Ermittlungen der britischen Polizei sei der Verdächtige in Österreich aufgefallen. In Deutschland habe es keine Ermittlungen zu dem Fall gegeben, und das Opfer sei zu keiner Aussage bereit gewesen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

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