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Adventskalender oft mit Alkohol - besser selber backen

Niedliche Rentiere, funkelnde Sterne: Viele Adventskalender sehen aus, wie für Kids gemacht, enthalten aber Alkohol. Wer sicher gehen will, muss die Zutaten studieren - oder selbst basteln und backen.

Von Claudia Wittke-Gaida, dpa

12.11.2025

Mit Alkohol oder ohne? Eltern studieren bei Fertigkalendern sicherheitshalber lieber die Zutatenliste.Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

Mit Alkohol oder ohne? Eltern studieren bei Fertigkalendern sicherheitshalber lieber die Zutatenliste.Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

© Patrick Pleul/dpa/dpa-tmn

Bunte, verspielte Motive mit Weihnachtsmann, Spielzeug oder Schneelandschaften: Die meisten Adventskalender setzen auf kindliches Design. Daher gehen Eltern davon aus, dass der Inhalt der süßen Kalender auch für Kinder geeignet ist, also etwa kein Alkohol enthält. Dem ist aber nicht unbedingt so: „Dass sie immer alkoholfrei sind - das ist ein Irrtum“, warnt Helena Nareyka, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen. 

In einem Marktcheck haben die Verbraucherschützer 80 Adventskalender verschiedener Hersteller untersucht. Ergebnis der Stichprobe: 37 enthielten Alkohol, 43 waren alkoholfrei. Und von den 37 alkoholhaltigen Kalendern wiesen lediglich 8 Produkte auf der Vorderseite auf den Alkoholgehalt hin. 

Auf Signalwörter Likör, Marc de Champagne, Crème de Cassis achten

Laut Lebensmittelinformationsverordnung gelte: Enthält ein Lebensmittel Alkohol, muss dieser in der Zutatenliste angegeben werden – mehr ist rechtlich nicht vorgeschrieben. Ein zusätzlicher Warnhinweis auf der Vorderseite ist nicht verpflichtend, so die Verbraucherzentrale.

Von den 37 Kalendern mit Alkohol aus der Stichprobe der Verbraucherzentrale waren 9 besonders kindgerecht gestaltet - doch keiner dieser Kalender wies auf der Vorderseite auf den Alkohol hin. Das sieht Nareyka kritisch: „Weil Angaben häufig nur klein in der Zutatenliste auf der Rückseite stehen, werden sie häufig übersehen“, sagt die Verbraucherschützerin.

Nareyka rät deshalb, auch auf der Rückseite nach Hinweisen zu suchen, etwa nach den Signalwörtern „Likör“, „Marc de Champagne“ oder „Crème de Cassis“. Außerdem sollte man beim Einkaufen Ausschau nach Produkten mit Hinweisen wie „ohne Alkohol“ oder „alkoholfrei“ halten - oder den Adventskalender gleich selbst machen.

„Backen ist wie Basteln - nur leckerer“

Wer nicht gerne mit Papier und Pappe bastelt, kann sich auch einen Adventskalender backen - und die kleinen Schleckermäuler vielleicht gleich mithelfen lassen.

„Backen ist wie Basteln - nur leckerer“, meint Rezeptentwicklerin und Autorin Christiane Kührt. In ihrem Backbuch „Die coolsten Christmas Cookies für Teens“ beschreibt sie etwa, wie man eine Art Schokoladenbrot als Adventskalender backt, dann in Würfel schneiden und schließlich mit Zuckerdekor beschriften und verzieren.

Und keine Sorge, dass sich das Brot nicht hält und zu trocken wird: Schokoraspeln und Schokotröpfchen sorgen für Saftigkeit. Und so geht’s:

Rezept für Adventskalender aus Schokoladenbrot mit Mandeln

Zutaten für eine quadratische Backform (24 x 24 cm)

Für den Teig:

  • 200 g weiche Butter
  • 140 g Zucker
  • 3 Eier (M)
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 100 g Schokoraspel
  • 50 g Schokotröpfchen
  • 150 g gemahlene Mandeln
  • 120 g Mehl

Für die Deko:

  • 150 g Kuvertürechips (Vollmilch oder Zartbitter nach Geschmack; ersatzweise grob gehackte Kuvertüre)
  • Zuckerdekor nach Belieben (zum Beispiel Lebkuchenmännchen, Minizuckerstangen,
    Tannenbäumchen, kleine Sterne)
  • weiße Zuckerschrift mit Schokoladengeschmack

Zubereitung:

  • Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und den Boden der Backform mit Backpapier belegen. Die Butter mit Zucker, Eiern und Lebkuchengewürz in eine Rührschüssel geben. Mit den Rührbesen des Handrührgeräts schaumig schlagen. Erst Schokoraspel und Schokotröpfchen, dann gemahlene Mandeln und Mehl unterrühren.
  • Den Teig in die Backform füllen und im Ofen (Mitte) circa 20 Minuten backen. Ein Stäbchen in die Mitte des Teiges stecken. Bleibt beim Herausziehen kein Teig mehr kleben, ist die Teigplatte fertig gebacken. Aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
  • Die Kuvertüre in einer Schüssel über einem heißen Wasserbad schmelzen. Zum Überziehen der Teigplatte die flüssige Kuvertüre auf die Mitte der Teigplatte fließen lassen und mit einer langen Palette oder einem großen Messer gleichmäßig verteilen. Die Glasur nur kurz antrocknen lassen, sie soll noch feucht sein. Die Teigplatte mit einem scharfen Messer in 25 gleich große Würfel schneiden. Bei der Backform mit 24 cm immer nach 4,8 cm einen Streifen schneiden, erst längs, dann quer.
  • Solange die Kuvertüre noch feucht ist, alle Würfel mit Zuckerdekor verzieren, dabei Platz für die Zahlen lassen. Sobald die Kuvertüre trocken ist, auf die Würfel mit Zuckerschrift die Zahlen von 1 bis 24 schreiben. Den übrigen Würfel nach Belieben beschriften oder gleich aufessen. Die Schrift trocknen lassen.

Ein Würfel zum Naschen - oder zum „Frohe Weinachten“ wünschen

Zum Verschenken die Würfel in einer Dose zu einem Quadrat zusammensetzen. „Passt das nicht, kann man die Würfel auch übereinanderstapeln“, rät die Autorin. „Dann aber bitte Butterbrotpapier dazwischen legen.“

Und was kann man mit dem 25. Würfel machen? „Entweder Probekosten, einen Stern darauf malen oder „Frohe Weihnachten“ schreiben“, regt Christiane Kührt an.

Der Adventskalender zum Selberbacken ist eine Art Schokoladenbrot, das in kleine Quadrate geschnitten und mit Zuckerdekor beschriftet wird.Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

Der Adventskalender zum Selberbacken ist eine Art Schokoladenbrot, das in kleine Quadrate geschnitten und mit Zuckerdekor beschriftet wird.Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

© Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

„Die coolsten Christmas Cookies für Teens; Easy & Tasty“, GU Verlag, 96 Seiten, 17 Euro, ISNB: 978-3-8338-9833-4.Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

„Die coolsten Christmas Cookies für Teens; Easy & Tasty“, GU Verlag, 96 Seiten, 17 Euro, ISNB: 978-3-8338-9833-4.Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

© Claudia Timmann/StockFood Studios/GU/dpa-tmn

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