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Gnocchi im Öko-Test: Oft viel Salz, aber fünfmal „sehr gut“

Kartoffelklößchen aus dem Kühlregal sind oft nicht nur zu salzig, sondern können laut „Öko-Test“ auch Pestizidspuren und Aromazusätze enthalten. Wo die Tester etwas zu kritisieren haben und wo nicht.

Von dpa

25.09.2025

Das Magazin „Öko-Test“ hat sich fertige Gnocchi aus dem Supermarkt genauer angesehen.Christin Klose/dpa-tmn

Das Magazin „Öko-Test“ hat sich fertige Gnocchi aus dem Supermarkt genauer angesehen.Christin Klose/dpa-tmn

© Christin Klose/dpa-tmn

„Kleine Klößchen aus Kartoffeln - was kann da schon schiefgehen?“, fragte sich das Magazin „Öko-Test“ und fand heraus: ein bisschen was schon. Das „bisschen“ entpuppt sich bei den abgepackten Gnocchi aus dem Super- oder Discountermarkt oft als zu viel Salz, ergab ein Test mit 24 Produkten. Zudem fallen Pestizidrückstände und Aromazusätze als Makel ins Gewicht sowie Eier aus Bodenhaltung - diese Kriterien ziehen den Notendurchschnitt im Test (Ausgabe 10/2025) ebenfalls nach unten. 

Die Testsieger

Gnocchi-Genuss ohne Bedenken gibt es für die Öko-Tester mit fünf „sehr guten“ gekühlten Produkten: 

  • Biomio Gnocchi Di Patata von Alnatura (4,36 Euro pro 500 g)
  • Hilcona Bio Gnocchi von Hilcona (4,98 Euro pro 500 g)
  • Bürger Kartoffel Gnocchi von Bürger (2,59 Euro pro 500 g)
  • Chef Select Gnocchi Klassik von Lidl/Voltan (1,66 Euro pro 500 g)
  • Rewe Beste Wahl Gnocchi von Rewe/Il Pastaio (2,36 Euro pro 500 g).

Zwölf weitere Produkte werden von den Testern für „gut“ befunden, sechs kleine Fertigklößchen landen mit den Urteilen „befriedigend“ und eines mit „ausreichend“ im Mittelfeld. Durchgefallen ist kein Produkt. Doch was hatten die Öko-Tester genau auszusetzen? 

Kritikpunkt: Salz

In zehn Marken werden erhöhte Salzgehalte kritisiert, weil sie bei empfindlichen Menschen den Blutdruck erhöhen können. Dabei orientieren sich die Öko-Tester an finnischen Kennzeichnungsvorgaben für Fertig- und Halbfertiggerichte von 1,1 Prozent. Wer mehr Salz verwendet, kassiert knallhart eine Abwertung. 

Da alle Gnocchi im Test Salz enthalten, muss es nicht zusätzlich beim Kochen im Wasser zugesetzt werden, empfiehlt „Öko-Test“. 

Kritikpunkt Pestizide

Spuren von Pestiziden stellt das Labor in zehn Produkten fest. Die gefundenen Gehalte seien einzeln zwar laut „Öko-Test“ keine Gesundheitsgefahr. Aber noch sei nicht ausreichend erforscht, welche Wechselwirkungen mehrere Pestizidspuren haben können. Die Öko-Tester werten daher Mehrfachrückstände ab.

Kritikpunkt Aromazusätze

Drei Gnocchi-Produkte führen Aromazusätze in der Zutatenliste auf. Darauf sollten Hersteller in den Augen der Öko-Tester verzichten. Auch dafür gibt es eine Note Abzug. 

Kritikpunkt Eier

Mehr als die Hälfte der Hersteller produzieren ohne tierische Inhaltsstoffe, zehn Rezepturen enthalten aber Eier. Kommen sie aus Bodenhaltung oder unklarer Haltung, führt das für die Tester zu Abwertungen. Für sie sieht artgerechtes Hühnerleben anders aus. „Wollen Hersteller nicht auf Eier verzichten, sollten diese im Sinne des Tierwohls wenigstens aus Freiland-, besser noch aus Bio-Haltung stammen“, begründet „Öko-Test“-Redakteurin Marieke Mariani.

Überraschung: Kartoffelzutat

Vermutet hatten die Tester, dass Kartoffelklößchen auch immer aus frischen Kartoffeln zubereitet werden. Beim weiterem Nachhaken oder durch Deklarationen und Zusatzbeschreibungen stellt sich heraus: Die meisten Hersteller setzen meist teilweise getrocknete Kartoffelflocken ein, die für die weitere Verarbeitung wieder mit Wasser aufgeweicht werden.

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