Politik Inland

Zehntausende zu Gaza-Demo in Berlin am Wochenende erwartet

Fast zwei Jahre nach dem Hamas-Angriff auf Israel und dem Beginn des Gazakriegs soll eine Kundgebung mitten in Berlin auf das Leid der Palästinenser hinweisen. Es soll die größte ihrer Art werden.

Von dpa

23.09.2025

Amnesty International gehört zu den Unterstützern der für Samstag geplanten Demonstration. (Archivbild)Hannes P. Albert/dpa

Amnesty International gehört zu den Unterstützern der für Samstag geplanten Demonstration. (Archivbild)Hannes P. Albert/dpa

© Hannes P. Albert/dpa

Die Organisatoren der propalästinensischen Kundgebung „All Eyes on Gaza“ erwarten für Samstag Zehntausende Menschen in der Hauptstadt. Man gehe „davon aus, dass es die größte Kundgebung in Deutschland in Solidarität mit Gaza wird“, sagte Mitveranstalter Jules El-Khatib bei einer Pressekonferenz. „Bisher war die größte Kundgebung 50.000 in Berlin. Das wollen wir übertreffen.“

Die Veranstaltung gegen den Krieg im Gaza-Streifen wird getragen von einem Bündnis von 50 Verbänden, darunter die Palästinensische Gemeinde Deutschland, Medico International und Amnesty International. Zu Wort kommen sollen auch jüdische Stimmen, so etwa der Musiker Michael Barenboim. Die Veranstalter werfen Israel einen Genozid an den Palästinensern vor, was die israelische Regierung strikt zurückweist. Auslöser des Gazakriegs war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.

„Hauptkritik an israelischer Regierung“

El-Khatib sagte, er habe die Gewalt vom 7. Oktober sofort verurteilt und keiner der Rednerinnen und Redner bei der Demonstration habe Gewalt gegen Zivilistinnen und Zivilisten jemals befürwortet. 

Im Aufruf zur Demonstration heißt es: „Wir verurteilen alle Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, unabhängig davon, ob sie von israelischen oder palästinensischen Akteur:innen begangen werden.“ Wegen der Tötungen und Zerstörungen in Gaza richte sich die „Hauptkritik aber an die israelische Regierung und ihre Unterstützer:innen.“ Gefordert wird unter anderem ein Stopp aller deutschen Waffenlieferungen. 

Der Musiker Michael Barenboim gehört ebenfalls zu den Unterstützern der Demo. (Archivbild)Soeren Stache/dpa

Der Musiker Michael Barenboim gehört ebenfalls zu den Unterstützern der Demo. (Archivbild)Soeren Stache/dpa

© Soeren Stache/dpa

Verlegt an den Großen Stern

Die Aktivistin Amal Hamad wies den Vorwurf antisemitischer Motive propalästinensischer Demonstranten zurück. Wenn Palästinenser auf die Straße gingen, richte sich dies gegen Unrecht im Gazastreifen, nicht gegen die jüdische Gesellschaft in Deutschland.

Die Kundgebung (17.00 Uhr) sollte ursprünglich vor dem Reichstagsgebäude stattfinden, wurde jedoch nach Angaben der Veranstalter in Absprache mit den Behörden an die Siegessäule verlegt. Zu der Kundgebung führt ab 14.30 Uhr ein Demonstrationszug, der am Neptunbrunnen in Mitte startet. Dazu ruft auch die Partei Die Linke auf.

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