„Stadtbild“-Debatte: Pfälzische Stadt lädt Bundeskanzler ein
Die Äußerungen von Friedrich Merz wurden von vielen als diskriminierend wahrgenommen. Speyer bietet ihm einen Dialog an - „mit den Menschen, über die gerade so viel gesprochen wird“.

Stefanie Seiler ist seit dem 2. Januar 2019 Oberbürgermeisterin von Speyer. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa
© Andreas Arnold/dpa
Als Reaktion auf die Äußerungen von Friedrich Merz (CDU) über das „Stadtbild“ hat Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler den Bundeskanzler zur Einbürgerungsfeier eingeladen. „Ich lade Friedrich Merz herzlich ein, mit den Menschen zu sprechen, über die gerade so viel gesprochen wird und die er in seinem Amt als Bundeskanzler ebenso repräsentiert wie alle anderen“, sagte die SPD-Politikerin einer Mitteilung zufolge. „Wer dieses Land führen will, muss es in seiner ganzen Vielfalt verstehen. Und schützen.“
Mit der Einladung wolle die pfälzische Stadt ein Zeichen für Respekt, Zusammenhalt und demokratische Verantwortung setzen - gegen Spaltung durch Sprache „und für ein offenes, realistisches Bild des gesellschaftlichen Miteinanders in deutschen Städten“, hieß es.
„Wenn Sie heute durch Speyer gehen, sehen Sie eine Stadt, die von Zusammenhalt, Respekt und Vielfalt lebt“, betonte Seiler. „Unser Stadtbild ist nicht „problematisch“. Es ist menschlich. Und es ist stark.“ Als Termin für die Einbürgerungsfeier wird in der Mitteilung das „kommende Jahr“ genannt.