Politik Inland

Neuer Datensatz zu Steuersündern - Hessen ist vorbereitet

NRW hat Daten von einem Informanten gekauft, die Steuerhinterziehung in großem Stil aufdecken sollen. Es geht um die Verschiebung von Vermögen in Übersee-Steueroasen. Was hat Hessen damit zu tun?

Von dpa

17.12.2025

Im Falle von Hinweisen auf mutmaßliche Steuersünder auch in Hessen würde hier die Steuerfahndung aktiv werden. (Symbolbild)Boris Roessler/dpa

Im Falle von Hinweisen auf mutmaßliche Steuersünder auch in Hessen würde hier die Steuerfahndung aktiv werden. (Symbolbild)Boris Roessler/dpa

© Boris Roessler/dpa

Nach dem Ankauf eines Datenträgers zu Beteiligungen in Offshore-Steueroasen durch NRW sieht sich auch Hessen vorbereitet für eventuelle Hinweise auf Steuersünder. Nach Auskunft des Landes Nordrhein-Westfalen dauere die Auswertung des umfangreichen Datenbestandes noch an, teilte die Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main der Deutschen Presse-Agentur mit. 

„Sollten sich Hinweise auf für Hessen relevante und verwertbare Daten ergeben, erfolgt eine erneute Sichtung und Auswertung der Daten in Hessen“, hieß es weiter. Bei einem Anfangsverdacht würden hier Bußgeld- und Steuerfahndungsstellen Ermittlungen einleiten. „Hessen hat zudem eine auf den Ankauf und die Auswertung entsprechender Datensätze spezialisierte und zuständige Ermittlungsgruppe eingerichtet“, erklärte die Oberfinanzdirektion. 

NRW-Steuerfahnder haben geheime Daten angekauft - es geht um sehr viel Geld. (Symbolbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

NRW-Steuerfahnder haben geheime Daten angekauft - es geht um sehr viel Geld. (Symbolbild)Karl-Josef Hildenbrand/dpa

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

NRW hatte kürzlich über einen Informanten mit einer unbekannten Geldsumme einen Datenträger zu Beteiligungen auch von Deutschen in Offshore-Steueroasen angekauft. Laut dem Düsseldorfer Finanzministerium geht es um Steuerhinterziehung „im großen Stil“ durch die Gründung von Auslandsgesellschaften. 

Datensatz mehr als ein Terabyte groß

Es gebe Fälle aus ganz Deutschland, aber auch dem Ausland. Der Datensatz ist demnach mehr als ein Terabyte groß. Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder gab es zunächst noch keine Erkenntnisse. Der Datenträger enthält laut dem Finanzministerium in NRW Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hongkong, Mauritius, Panama, Singapur und Zypern.

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