Politik Inland

Nach Sydney-Anschlag: Gedenken bei jüdischem Fest in Berlin

Nach dem Terrorangriff in Sydney versammeln sich Hunderte Menschen am Brandenburger Tor zum Beginn des Chanukka-Fests. Mit bewegenden Worten erinnert Rabbiner Teichtal dort an einen ermordeten Freund.

Von dpa

14.12.2025

Stunden nach dem brutalen Anschlag in Sydney zündeten Rabbiner Yehuda Teichtal (l), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender gemeinsam eine Fackel für die erste Kerze des Chanukka-Leuchters vor dem Brandenburg Tor an. Carsten Koall/dpa

Stunden nach dem brutalen Anschlag in Sydney zündeten Rabbiner Yehuda Teichtal (l), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender gemeinsam eine Fackel für die erste Kerze des Chanukka-Leuchters vor dem Brandenburg Tor an. Carsten Koall/dpa

© Carsten Koall/dpa

Unter dem Eindruck des Terrorangriffs in Sydney haben sich mehrere hundert Menschen am Brandenburger Tor in Berlin versammelt, um gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Chabad den Beginn des Chanukka-Festes zu feiern. Mit dabei waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und der aschkenasische Oberrabbiner des Staates Israel, Rabbiner Kalman Meir Ber. 

„Wir sind alle entsetzt, alle im Schmerz und alle sprachlos über das schlimme Ereignis, das in Sydney, Australien, passiert ist. Die Gemeinde dort wollte nur Licht über Dunkelheit feiern“, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Rabbiner Yehuda Teichtal. „Sie wollten ein universelles Zeichen setzen für Miteinander, für positive Zusammenarbeit, und dass alle Menschen, egal ob Juden, Muslime, Christen oder Nicht-Gläubige, unter einem Gott stehen.“

Mit brüchiger Stimme berichtete Teichtal von einem Rabbiner, der bei dem Anschlag ermordet worden sei. Er sei ein „persönlicher Freund“ von ihm gewesen. 

Jeden Tag eine weitere Kerze

Teichtal entzündete gemeinsam mit Steinmeier und Büdenbender eine Fackel, mit der die erste Flamme am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet wurde.

Die Teilnahme Steinmeiers an dem jüdischen Fest wurde erst kurzfristig bekanntgegeben.  Carsten Koall/dpa

Die Teilnahme Steinmeiers an dem jüdischen Fest wurde erst kurzfristig bekanntgegeben. Carsten Koall/dpa

© Carsten Koall/dpa

Mit dem achttägigen Lichterfest erinnern Juden an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus.
Während dieser acht Tage wird jeden Abend eine weitere Kerze am Chanukka-Leuchter angezündet. Begleitet wird das Fest von traditionellen Speisen, die in Öl gebraten sind. Besonders verbreitet sind Latkes (Kartoffelpuffer) sowie Sufganiot, mit Marmelade gefüllte Krapfen. Auch am Brandenburger Tor wurden Sufganiot verteilt.

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