Politik Inland

12.000 Menschen bei Gaza-Demonstration in Berlin

Die BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht sprach mit diversen Bündnispartnern am Brandenburger Tor. Prominente Gäste kamen zu Wort.

Von dpa

13.09.2025

Die Veranstaltung verlief laut Polizei zunächst ohne nennenswerte Vorkommnisse.Fabian Sommer/dpa

Die Veranstaltung verlief laut Polizei zunächst ohne nennenswerte Vorkommnisse.Fabian Sommer/dpa

© Fabian Sommer/dpa

Rund 12.000 Menschen haben Schätzungen der Polizei zufolge an einer Kundgebung mit dem Titel „Stoppt den Völkermord in Gaza“ am Brandenburger Tor in Berlin teilgenommen. Die Veranstalter sprachen von 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Veranstaltung im Regierungsviertel wurde gegen 16.30 Uhr beendet und verlief überwiegend störungsfrei, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Ein Bündnis um die BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht, den Schauspieler Dieter Hallervorden und den Rapper Massiv hatte zur Kundgebung gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Krieg aufgerufen.

Wagenknecht: „Jeder Krieg ist ein Verbrechen“

Viele Menschen hatten Fahnen mit der Friedenstaube dabei. Auch Palästina-Flaggen wurden geschwenkt. Vereinzelt gab es „Free Palestine“-Rufe. Auf Plakaten forderten Menschen Frieden und Verhandlungen statt Waffenlieferungen.

Nichts rechtfertige die Ermordung und Bombardierung der Menschen in Gaza, sagte Wagenknecht. „Jeder Krieg ist ein Verbrechen“, sagte die BSW-Politikerin und erntete dafür Applaus. Der Musiker Roger Waters äußerte sich per Videobotschaft. Hallervorden forderte auf der Bühne „Frieden statt Granaten“. Auch der TV-Moderator Daniel Aminati kam zu Wort. 

Die Veranstalter hatten mit 15.000 Teilnehmern gerechnet.Fabian Sommer/dpa

Die Veranstalter hatten mit 15.000 Teilnehmern gerechnet.Fabian Sommer/dpa

© Fabian Sommer/dpa

Angekündigt waren zudem der Musiker Bausa und die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz. Der Musiker Peter Maffay hatte den Aufruf zur Demo unterstützt, war nach Angaben der Veranstalter aber nicht anwesend.

Forderungen nach mehr Diplomatie und weniger Rüstung

Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors lief am Nachmittag eine proisraelische Gegendemonstration. Eine dpa-Reporterin zählte etwa 20 bis 30 Teilnehmer.

Der Hamas-Angriff auf Israel mit mehr als 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 war Auslöser des Kriegs. Nach palästinensischen Angaben wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 64.600 Palästinenser getötet, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird. Israel weist den Vorwurf des Völkermords zurück und betont den Kampf gegen die Terrormiliz. Weite Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens wurden von Israel zerstört. 

1.000 Polizisten bei Demos im Einsatz

Die Gaza-Demonstration im Regierungsviertel richtete sich auch allgemein gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und gegen mehr Rüstung in Deutschland. Gefordert wird, die Bundesregierung solle sich für Friedensverhandlungen und eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten einsetzen und für Diplomatie im Ukraine-Krieg.

Die Polizei ist am Samstag wegen dieser und anderer Demos in Berlin mit etwa 1.000 Kräften im Einsatz, wie ein Sprecher sagte.

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