Politik Inland

Elif Eralp: „Schutz jüdischen Lebens für uns zwingend“

Die Linke hört im Wahlkampf vor der Abgeordnetenhauswahl 2026 von der CDU den Vorwurf der Judenfeindlichkeit. Die Spitzenkandidatin kontert: „Kai Wegner verstärkt die Polarisierung.“

Von dpa

31.12.2025

„Wir brauchen eine umarmende Politik, die die Schmerzen und Probleme aller Berlinerinnen und Berliner sieht, seien sie jüdisch oder palästinensisch“, sagt Elif Eralp.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

„Wir brauchen eine umarmende Politik, die die Schmerzen und Probleme aller Berlinerinnen und Berliner sieht, seien sie jüdisch oder palästinensisch“, sagt Elif Eralp.Sebastian Christoph Gollnow/dpa

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Linken-Spitzenkandidatin Elif Eralp verwahrt sich gegen Antisemitismusvorwürfe der CDU. „Ich habe mich mein Leben lang gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus eingesetzt“, sagte Eralp der Deutschen Presse-Agentur. „Ich lasse mir da nichts vorwerfen.“ 

Ihre Partei grenze sich in einem Leitfaden klar vom antisemitischen Terror der Hamas und deren Unterstützern ab. Zugleich habe die Linke beim Parteitag beschlossen: „Schutz und Sicherheit jüdischen Lebens sind für uns zwingend.“ Sie gehe „davon aus, dass das trägt.“

Brauchen „umarmende Politik“

Die CDU sei nicht gut beraten, mit dem Antisemitismusvorwurf Wahlkampf machen und „einen Kulturkampf zu führen“, sagte Eralp. Die Polarisierung in der Stadt mache ihr Sorge. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner verstärke die Spaltung, weil er die Anliegen der palästinensischen Community ignoriere. 

„Wir brauchen eine umarmende Politik, die die Schmerzen und Probleme aller Berlinerinnen und Berliner sieht, seien sie jüdisch oder palästinensisch“, sagte die 44-Jährige, die nach der Abgeordnetenhauswahl 2026 an Wegners Stelle ins Rote Rathaus einziehen möchte.

„Kind als Terrorist beschimpft“

„Kürzlich hatte ich Besuch von einem Rabbiner mit Kippa, der auf dem Weg zu meinem Wahlkreisbüro zweimal beschimpft wurde“, sagte sie. „Das ist ein Zustand, den man nicht hinnehmen kann, gerade nicht im Angesicht der deutschen Vergangenheit. Aber natürlich ist es auch nicht hinnehmbar, wenn mir Eltern palästinensischer Herkunft erzählen, dass ihr Kind in der Schule als Terrorist beschimpft wird.“

Die CDU und Wegner hatten der Linken mehrfach antisemitische Tendenzen vorgeworfen. Die Linke selbst zeigte sich in der Frage in der Vergangenheit oft uneins. Mehrere prominente Berliner Linke traten vor etwa einem Jahr aus der Partei aus, der sie eine unklare Haltung zum Antisemitismus vorwarfen.

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