Politik Inland

CDU-Fraktion bringt Thema Frauengesundheit in Landtag

Der Blick müsse zum Beispiel mehr auch auf für Frauen typische Symptome von Erkrankungen gelegt werden, sagt die Oppositionsfraktion. Auch an den Ausbildungskatalog für Mediziner will sie ran.

Von dpa

08.12.2025

Frauen würden noch immer in der Gesundheitsversorgung benachteiligt, argumentiert die CDU-Fraktion. (Archivfoto)Tom Weller/dpa

Frauen würden noch immer in der Gesundheitsversorgung benachteiligt, argumentiert die CDU-Fraktion. (Archivfoto)Tom Weller/dpa

© Tom Weller/dpa

Die oppositionelle CDU-Fraktion wird in dieser Plenarwoche das Thema Frauengesundheit in den rheinland-pfälzischen Landtag bringen. In einem Antrag ist die Rede davon, dass Frauen trotz allen medizinischen Fortschritts in der Gesundheitsversorgung nach wie vor benachteiligt würden, Behandlungen oder der Blick auf Symptome sich häufig am männlichen Körper ausrichteten. 

Als Beispiel nannte die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Karina Wächter, einen sich ansagenden Herzinfarkt. Frauen zeigten andere Symptome als Männer, weniger die bekannten Brutschmerzen, als vielmehr Übelkeit, Schwindel oder Rückenschmerzen. Da in der Medizin nach wie vor eher auf von Männern bekannte Symptome geschaut werde, würden Herzinfarkte bei Frauen zum Teil später diagnostiziert und weniger effektiv behandelt. 

Blick auch Richtung Abrechnungsmodalitäten

Gegengesteuert werden könne auf Landesebene etwa, indem auf dieser Ebene die Frauengesundheit bei der Erhebung von Datengrundlagen künftig eine größere Rolle spiele und indem der Ausbildungskatalog für den medizinischen Nachwuchs angepasst werde. 

Mit Blick Richtung Bund wolle man sich dafür einsetzen, Modalitäten bei der Abrechnung anzupassen, sagte Wächter weiter. Es fehle etwa eine Abrechnungsziffer, mit dem Ärztinnen und Ärzte eine Beratung für Frauen in den Wechseljahren abrechnen könnten. Diese werde dann als Leistung wegen einer psychischen Erkrankung erfasst und könne eine Stigmatisierung für Patientinnen mit sich bringen. Insgesamt gehe es darum, eine „geschlechtersensible Medizin und Frauengesundheit“ zu stärken.

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