Vereinzelte Japankäfer im Kreis Lörrach - keine Entwarnung
Grün, gefräßig und gefürchtet: Die invasiven Schädlinge breiten sich in der Schweiz aus. Konsequenzen gibt es auch auf deutscher Seite. Nun zieht eine Region Bilanz zum Ende der Flugzeit.

Sie sind ziemlich klein, aber sehr gefräßig. (Archivbild)Uli Deck/dpa
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Bis zum Ende der Flugzeit hat sich im Landkreis Lörrach keine Population des gefürchteten Japankäfers etabliert. In Lockstoff-Fallen seien lediglich vereinzelte Exemplare der invasiven Schädlinge gewesen, teilte das Landratsamt mit. Dabei handele es sich um „Blinde Passagiere“. „Trotz weiterer Funde von Japankäfern in Basel, Riehen und auch Freiburg wurde im Landkreis Lörrach bisher keine Population der invasiven Art festgestellt.“
Allgemeinverfügung bleibt für mindestens drei weitere Jahre gültig
Entwarnung gab die Behörde aber nicht: „Denn Eier und Larven (Engerlinge) des Japankäfers können je nach Temperatur und Witterungsverhältnissen bis zu zwei Jahre im Erdboden überwintern.“ Daher gelten Maßnahmen zur Bekämpfung des Käfers mindestens drei Jahre seit dem letzten Käfernachweis.
So ist es etwa ganzjährig verboten, Erdmaterial vom Oberboden aus bestimmten Zonen zu transportieren. Bis zum Beginn der Flugzeit im Juni könnten aber nun wieder Grünabfälle herausgebracht werden.
Massive Schäden drohen
Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) fällt laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her. Die Tiere fressen demnach bei mehr als 400 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde gebe es hierzulande keine. Die Sorge vor einer Ausbreitung ist daher groß.
Das Insekt ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite des Hinterleibs sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs.
Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn fangen, fotografieren und nach Möglichkeit in einem Glas oder einer Box einfrieren. Das Foto kann über ein Formular unter www.loerrach-landkreis.de/japankaefer eingesendet werden.