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Riesiger Drohnenkäfig erlaubt sichere Testflüge am Flughafen

Flugversuche im Käfig und Hightech im geschirmten Windkanal: In Braunschweig wird ein Testfeld für Drohnen-Forschung vorgestellt. Die Beteiligten betonen, dass es nicht nur um Sicherheit geht.

Von dpa

21.10.2025

Der neue Drohnenkäfig auf dem Gelände des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Braunschweig.Julian Stratenschulte/dpa

Der neue Drohnenkäfig auf dem Gelände des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Braunschweig.Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

Drohnenkäfig, Windkanal und Detektor: Für die Forschung zu unbemannten Luftfahrzeugen ist in Braunschweig ein neues Drohnen-Testfeld vorgestellt worden. Zentrale Bestandteile sind ein riesiger Drohnenkäfig für sichere Flugversuche am Forschungsflughafen und ein elektromagnetisch geschirmter Windkanal an der Technischen Universität.

„In einer Zeit, in der sich die Sicherheitslage in Europa verändert hat, können Drohnen und unbemannte Systeme eine technologische Möglichkeit sein, um unser Land und damit unsere Demokratie zu schützen“, sagte Uni-Präsidentin Angela Ittel bei der feierlichen Eröffnung.

Käfig ermöglicht sichere Flugtests in Verbotszone am Flughafen

Der Drohnenkäfig hat nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Durchmesser von 45 Metern und ist 13 Meter hoch. Auf einer Grundfläche von 1.500 Quadratmetern ist Platz für Hindernisse oder Landeplätze. Die Konstruktion ist von einem Netz umschlossen, sodass Forscher sicher in der Flugverbotszone des Flughafens fliegen dürfen.

Weiterer Bestandteil ist der neue Windkanal am Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS) der TU Braunschweig. Eine vollständig elektromagnetisch geschirmte Testumgebung erlaube kombinierte aerodynamische und elektromagnetische Untersuchungen von Drohnen und deren Antrieben.

Ein Blick in den im neuen Windkanal der Technischen Universität Braunschweig.Julian Stratenschulte/dpa

Ein Blick in den im neuen Windkanal der Technischen Universität Braunschweig.Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

Die Versuchseinrichtung ermögliche es erstmals, mehrere Disziplinen im experimentell so zu vereinen, dass Untersuchungen zur Störempfindlichkeit extrem früh in der Entwicklungsphase umsetzbar werden, erklärte Jens Friedrichs, Leiter des Instituts für Flugantriebe und Strömungsmaschinen. Die Teststrecke von zwei mal zwei Meter lässt Messungen an Propellern mit Durchmessern bis 0,7 Meter zu.

Eine weitere Komponente des Verbund-Testfelds ist ein mobiler Drohnendetektor. Mit einem Radar erkenne dieser sogar kleine, unerwünschte Drohnen und verfolge sie – selbst dann, wenn sie noch mehrere Kilometer weit entfernt seien, hieß es vom DLR. 

Ein mobiler Drohnendetektor erkennt sogar kleine, unerwünschte Drohnen und verfolgte sie.Julian Stratenschulte/dpa

Ein mobiler Drohnendetektor erkennt sogar kleine, unerwünschte Drohnen und verfolgte sie.Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

„Drohnen und ihre Abwehr sind ein hochaktuelles Thema“, sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla. Mit der neuen Infrastruktur gebe es nun eine ideale Ergänzung zu den großen, realitätsnahen Versuchskampagnen am Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme am Flughafen Cochstedt in Sachsen-Anhalt. 

Minister: Neuer Umgang mit Drohnen bei veränderter Sicherheitslage 

Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Henrik Tonne betonte zwei Komponenten: Es gehe um die zivile Forschung und Nutzung von Drohnen. Mit einer veränderten Sicherheitslage ergebe sich aber auch ein neuer Umgang mit Drohnen, sagte der SPD-Politiker. Über das Wirtschaftsministerium sind ihm zufolge 1,7 Millionen Euro an Unterstützung geflossen.

Die Kombination aus Käfig, Windkanal und Detektor soll es den Forschern zufolge ermöglichen, Drohnen und ihre Antriebssysteme unter realitätsnahen und kontrollierten Bedingungen zu untersuchen. Ziel sei es, die Sicherheit, Effizienz und Zuverlässigkeit zukünftiger Systeme zu verbessern.

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