Block-Entführer entschuldigt sich bei Vater und den Kindern
Seit 13 Tagen wird wegen der mutmaßlichen Entführung von zwei Kindern der Unternehmerin Christina Block in Hamburg verhandelt. Nun hat sich ein Angeklagter ein zweites Mal wortreich entschuldigt.

Einer der mutmaßlichen Entführer nutzte die Gelegenheit und entschuldigte sich für die Tat in der Silvesternacht bei Vater Stephan Hensel und dessen Kindern.David Hammersen/dpa
© David Hammersen/dpa
Im Prozess um die mutmaßliche Entführung von zwei Kindern der Unternehmerin Christina Block (52) in der Silvesternacht 2023/2024 in Dänemark hat sich einer der Angeklagten erneut bei dem Vater entschuldigt. „Ich übernehme die gesamte Verantwortung für das, was ich getan habe“, sagte der 36 Jahre alte Israeli, der seine Beteiligung an der Rückholaktion bereits am vergangenen 28. August zugegeben und sich dabei bei dem Vater und den Kindern entschuldigt hatte. Zu dem Zeitpunkt war der Vater allerdings nicht anwesend.
Er habe eine gute Tat vollbringen wollen. „Ich möchte mich deshalb noch mal vor Ihnen und in den Kindern entschuldigen.“ Der Vater der Kinder, Stephan Hensel, reagierte umgehend auf die Worte des Angeklagten: „Ich nehme die Entschuldigung voll umfassend an. Vielen Dank!“
Entführer hätte sich Vater wie Hensel gewünscht
Der Israeli sagte nach den Worten eines Dolmetschers zudem, dass es ihn beeindruckt habe, dass Hensel alles für seine Kinder getan habe. „Ich möchte Ihnen sagen: Sollte ich Ihr Kind sein, würde ich mich sehr freuen, dass Sie mein Vater sind. Denn sie waren bereit, etwas zu opfern, um sie zu retten, etwas für die Kinder zu tun.“
Von seiner Mutter hätte er sich dagegen gewünscht, dass sie an jedem einzelnen Tag persönlich zu ihnen gefahren wäre und mit lauter Stimme geschrien hätte: „Mama liebt euch, Mama hat Sehnsucht nach euch, Mama ist immer da für euch. Mama respektiert eure Entscheidung, mit dem Papa zu bleiben und Mama entschuldigt sich, wenn sie euch etwas Unangenehmes getan hat“. Christina Block wirkte während dieser Worte so, als würde sie ihre Tränen wegblinzeln.
In der Silvesternacht 2023/24 waren der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Die Rückholaktion soll von einer israelischen Sicherheitsfirma ausgeführt worden sein.
Nach wenigen Tagen mussten die Kinder aufgrund einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren. Block ist angeklagt, die Aktion in Auftrag gegeben zu haben, was sie bestreitet.

Der Prozess wegen der mutmaßlichen Entführung der Kinder von Christina Block läuft seit 13 Tagen.Marcus Brandt/dpa pool/dpa
© Marcus Brandt/dpa pool/dpa

Der Ex-Mann von Christina Block beantragte nach eigenen Angaben Umgangsrecht für die Mutter mit den gemeinsamen Kindern in Dänemark.Marcus Brandt/dpa pool/dpa
© Marcus Brandt/dpa pool/dpa

Christina Block wollte nach Worten eines Verteidigers nicht auf ihre Umgangsrechte für die Kinder in Deutschland verzichten.Marcus Brandt/dpa pool/dpa
© Marcus Brandt/dpa pool/dpa

Der ehemalige Fernsehmoderator Gerhard Delling und Lebensgefährte von Christina Block ist wegen Beihilfe angeklagt. Marcus Brandt/dpa pool/dpa
© Marcus Brandt/dpa pool/dpa

Béla Anda, Ex-Regierungssprecher und Block-Berater, darf nicht mehr als Zuschauer im Gerichtssaal sein - weil er auch als Zeuge geladen werden könnte.Marcus Brandt/dpa
© Marcus Brandt/dpa