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Wichtig für BVB und Nagelsmann: Schlotterbeck ist wieder da

Nico Schlotterbeck ist beim Sieg des BVB gegen Wolfsburg der gefeierte Mann. Der Führungsspieler hat mit Dortmund in dieser Saison viel vor. Auch in der Nationalmannschaft wird er dringend gebraucht.

Von Thomas Eßer, dpa

22.09.2025

Nico Schlotterbeck ist auch wegen seiner Pässe für den BVB wichtig.Bernd Thissen/dpa

Nico Schlotterbeck ist auch wegen seiner Pässe für den BVB wichtig.Bernd Thissen/dpa

© Bernd Thissen/dpa

Sichtlich bewegt genoss Nico Schlotterbeck die Liebesbekundungen der Fans. Mit Sprechchören und donnerndem Applaus feierten die Dortmunder Anhänger die Rückkehr des Ausnahme-Abwehrspielers. Das starke Comeback nach langer Verletzung krönte nicht nur den 1:0-Sieg des BVB gegen den VfL Wolfsburg. Es ist auch für die weitere Saison des Revierclubs und die Nationalmannschaft enorm wichtig.

„Ich habe mir das sechs Monate hart erarbeitet“, sagte Schlotterbeck über die besonderen Momente mit den Anhängern. „Da weiß man, man hat vieles richtig gemacht, seit man bei dem Verein ist.“

Zurück bei den Teamkollegen auf dem Platz: Nico Schlotterbeck (2.v.l)Bernd Thissen/dpa

Zurück bei den Teamkollegen auf dem Platz: Nico Schlotterbeck (2.v.l)Bernd Thissen/dpa

© Bernd Thissen/dpa

Fixgröße bei Nagelsmann

Tatsächlich ist Schlotterbeck, der vor drei Jahren aus Freiburg kam, bei Borussia Dortmund mehr als nur der Abwehrchef. Der 25-Jährige ist Identifikationsfigur, Führungsspieler für das gesamte Team und zentraler Mann in der Spieleröffnung. Seine Rückkehr auf den Platz wird auch Julian Nagelsmann sehr freuen. „Auch uns hat er extrem gefehlt“, stellte der Bundestrainer zuletzt fest.

In den WM-Plänen des 38-Jährigen ist Schlotterbeck eine fixe Größe. Der Dortmunder soll die zuletzt anfällige Defensive stabilisieren und gibt mehr Variabilität im Spielaufbau. Eine Oberschenkelverletzung von Abwehr-Kollege Antonio Rüdiger macht Schlotterbecks Comeback in der DFB-Elf noch dringender. Am 10. Oktober bestreitet die Auswahl gegen Luxemburg ihr nächstes WM-Qualifikationsspiel.

Und Schlotterbeck ist fit. Dass er wegen seines Meniskusrisses fast ein halbes Jahr gefehlt hatte, merkt man ihm nicht an. Schlotterbeck spielte bei seiner Rückkehr direkt durch und quasi so, als sei er nie weg gewesen.

Kovac: „Nicht so einfach für so einen jungen Burschen“

„Kompliment an seine Einstellung, Kompliment an das Reha-Team“, sagte BVB-Trainer Niko Kovac. „Denn wenn ein Spieler gesund ist, heißt es noch lange nicht, dass er fit ist. Bei ihm haben wir es geschafft, einen gesunden Nico hinzubekommen - und vor allem einen voll fitten.“

Nico Schlotterbeck lenkt das Dortmunder Spiel von hinten.Bernd Thissen/dpa

Nico Schlotterbeck lenkt das Dortmunder Spiel von hinten.Bernd Thissen/dpa

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Kovac hob neben den körperlichen auch die psychischen Qualitäten Schlotterbecks hervor. „Er musste sich ziemlich hart anstrengen, um auch mental aus so einer langen Verletzungszeit rauszukommen. Die anderen spielen und du musst zugucken. Das ist nicht so einfach für so einen jungen Burschen“, sagte der 53-Jährige.

Schlotterbeck: „Da, um was zu gewinnen“

Auch Schlotterbeck selbst blickte auf schwere Monate zurück. „Es war eine lange Zeit, eine harte Zeit. Sie war auch für mich herausfordernd, weil es das erste Mal in der Karriere war“, sagte er bei DAZN. Von wirklich langwierigen Verletzungen war Schlotterbeck zuvor verschont geblieben.

Der Rückkehrer hat mit dem BVB in dieser Saison viel vor und traut den Dortmundern sogar den ganz großen Wurf zu. „Bei Borussia Dortmund ist man da, um was zu gewinnen. Dafür kam ich auch und dafür arbeiten wir“, sagte er.

Als Tabellenzweiter sind die saisonübergreifend in der Liga zwölfmal in Serie unbesiegten Westfalen der erste Verfolger von Spitzenreiter FC Bayern München. „Wichtig ist jetzt, an den Bayern dranzubleiben, vorne wegzumarschieren. Denn dann entwickelt sich vielleicht was“, sagte Schlotterbeck.

Nationalspieler Nico Schlotterbeck (r) überzeugte bei seinem Comeback.Bernd Thissen/dpa

Nationalspieler Nico Schlotterbeck (r) überzeugte bei seinem Comeback.Bernd Thissen/dpa

© Bernd Thissen/dpa

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