Trump zieht im Streit mit Fed-Vorständin vor Supreme Court
Der US-Präsident will die Fed-Vorständin Cook ihres Amtes entheben - doch mehrere Gerichte stoppten ihn bislang. Nun wendet er sich an das höchste US-Gericht.

US-Präsident Trump will Fed-Vorstandsmitglied Cook angeblich wegen Hypothekenbetrugs loswerden. (Archivbild)Mark Schiefelbein/AP/dpa
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Im Streit um die Entlassung einer Vorständin der US-Notenbank Fed zieht US-Präsident Donald Trump vor den Supreme Court. Er bittet das höchste US-Gericht, die Entscheidung einer unteren Instanz auszusetzen, die ihn bislang davon abhält, Lisa Cook zu entlassen. Trump will das Fed-Vorstandsmitglied angeblich wegen Hypothekenbetrugs loswerden.
Bislang hielten ihn allerdings Gerichte davon ab: Vergangene Woche hatte zunächst ein Gericht in der US-Hauptstadt Washington seinem Vorhaben vorübergehend einen Riegel vorgeschoben. Trump wollte das nicht hinnehmen und wandte sich deshalb an ein Berufungsgericht. Dieses entschied vor ein paar Tagen, dass die Entlassung Cooks weiterhin blockiert wird.
Wie es zum Rechtsstreit kam
Der US-Präsident hatte im vergangenen Monat mitgeteilt, Cook mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt zu entlassen. Seine Begründung: Es gebe hinreichende Gründe für die Annahme, dass sie in einem oder mehreren Hypothekenverträgen falsche Angaben gemacht habe. Cook hatte daraufhin über ihre Anwälte rechtliche Schritte angekündigt. Trump dürfe sie gar nicht abberufen, argumentierte Cook. Die Vorwürfe stritt sie ab.
Cook sagte weiter, selbst wenn sie unwissentlich falsche Angaben gemacht haben sollte, sei dies Jahre vor ihrem Amtsantritt bei der Fed bei der Aufnahme einer privaten Hypothek geschehen.
Vergangene Woche argumentierte eine Richterin in dem Fall, der US-Präsident dürfe ein Mitglied des Fed-Vorstands nur „aus triftigen Gründen“ entlassen. So könne jemand nicht allein aufgrund von Verhaltensweisen aus der Zeit vor dem Amtsantritt entlassen werden. Sie schrieb zudem, das öffentliche Interesse an der Unabhängigkeit der Fed spreche für Cooks Wiedereinsetzung. Das Berufungsgericht wies dazu diese Woche den Berufungsantrag Trumps ab.
Machtkampf zwischen Trump und Fed
Trump übt schon länger Druck auf die Fed aus. Er forderte auch mehrfach den Rücktritt des derzeitigen Fed-Chefs Jerome Powell - obwohl weiter unklar ist, ob er ihn tatsächlich feuern darf. Rechtlich ist nicht abschließend geprüft, ob ein Präsident den Notenbankchef entlassen darf.
Die Fed hat weltweit eine große Bedeutung. Die Zentralbank der Vereinigten Staaten setzt sich zum Ziel, zur Finanzstabilität der USA beizutragen.