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Wegen Spionage durchsuchtes Schiff: Verfahren läuft

Polizisten durchsuchten Anfang September in Kiel ein Frachtschiff, von dem aus Spionage betrieben worden sein könnte. Nun wird gegen die fünfköpfige Besatzung ermittelt.

Von dpa

01.10.2025

Der „Scanlark“ wurde die Weiterfahrt verboten. (Archivbild) Frank Molter/dpa

Der „Scanlark“ wurde die Weiterfahrt verboten. (Archivbild) Frank Molter/dpa

© Frank Molter/dpa

Im Fall der Durchsuchung des Frachtschiffs „Scanlark“ in Kiel läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen fünf russische Staatsangehörige. Gegen die Besatzungsmitglieder liege ein Anfangsverdacht wegen der Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und des sicherheitsgefährdenden Abbildens vor, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp im Innen- und Rechtsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtages.

Polizisten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen hatten Anfang September das Frachtschiff in der Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel durchsucht. Wie Gropp erklärte, wurden dabei diverse Gegenstände vorläufig sichergestellt, wie etwa eine Kamera, diverse Papiere und Datenträger. Eine Drohne sei nicht dabeigewesen. Derzeit würden die beschlagnahmten Gegenstände ausgewertet.

Drohnenflug über Schiff der Marine

Das Schiff geriet laut Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack in den Fokus, nachdem eine Drohne Ende August ein Schiff der deutschen Marine vermeintlich gezielt ausgekundschaftet hat. „Aufklärungsmaßnahmen der Wasserschutzpolizei ergaben, dass das Frachtschrift „Scanlark“ zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Tagen in der Kieler Förde vor Anker lag“, erklärte die CDU-Politikerin im Ausschuss.

Das Schiff verließ nach dem Vorfall zunächst die deutschen Hoheitsgewässer, kehrte aber vor der Küste Niedersachsens zurück. Das Landeskriminalamt Niedersachsen erwirkte daraufhin laut der Schleswig-Holsteinischen Innenministerin einen Durchsuchungsbefehl. Da das Frachtschiff allerdings durch den Nord-Ostsee-Kanal fuhr, griffen schließlich beide Bundesländer zusammen zu. 

„Derzeit befindet sich das Frachtschiff immer noch im Nordhafen des Nord-Ostsee-Kanals“, sagte Sütterlin-Waack. Aufgrund technischer Mängel wurde eine Weiterfahrt verboten.

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