Neue Medizin-Uni in Cottbus lockt Bewerber aus aller Welt
Von Südkorea bis Australien: Die neue Uni in Cottbus zieht Bewerber aus aller Welt an. Wie ist der aktuelle Stand bei den Professuren?

Schüle bezeichnet den Fortschritt der Medizinischen Universität als „konkurrenzlos schnell“. (Archivbild)Michael Brandt/dpa
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Die Vorbereitungen für den Start der neuen Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem in Cottbus laufen auf Hochtouren. „Derzeit laufen 24 Berufungsverfahren. Im Endausbau werden wir 80 Professorinnen und Professoren haben“, sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. „Wir bekommen nicht nur aus Deutschland Bewerbungen, sondern auch aus den Vereinigten Staaten von Amerika, aus Südkorea, aus Australien und aus anderen europäischen Ländern.“
Zum Wintersemester 2026/2027 werden 36 Medizinstudierende immatrikuliert, so Schüle. „Wir haben von der Idee bis zur Immatrikulation sechseinhalb Jahre für dieses Großprojekt gebraucht“, sagte die Ministerin. „Das ist konkurrenzlos schnell.“
An der neuen Universität sollen auch Ärztinnen und Ärzte zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Brandenburg ausgebildet werden, hierfür sei derzeit eine Landarztquote in Höhe von zehn Prozent geplant, sagte Schüle.
Finanzierung des Großprojekts
Der Ministerin zufolge sei die Finanzierung des Großprojekts sichergestellt. Insgesamt sollen fast vier Milliarden Euro von Bund und Land in die Uni investiert werden. „Wir werden bis 2038 viele Mittel aus dem Bund bekommen und wir haben natürlich die Voraussetzung geschaffen, dass die Landesanteile auch gewährt werden.“
Dies solle gelingen, ohne dass es zulasten der Finanzierung der anderen acht staatlichen Hochschulen gehe. Schüle betonte, dass Brandenburg 2025 fast elf Prozent mehr für die Grundfinanzierung seiner staatlichen Hochschulen ausgebe - also etwa 40 Millionen Euro, während in anderen Ländern gespart werde.
Kern eines Gesundheitsnetzwerks
Die Idee zum Aufbau der neuen Medizin-Uni ist laut Brandenburgs Staatskanzlei 2019 bei einem Treffen der beiden Ministerpräsidenten entstanden. Die Universität wurde am 1. Juli 2024 gegründet und ist Teil der Förderung des Strukturwandels in der Lausitz angesichts des geplanten Endes des Braunkohleabbaus. Der Bereich der Krankenversorgung geht aus dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus hervor, dem größten Brandenburger Klinikum.
Die Universität soll Kern eines digital unterstützten Netzwerks der Gesundheits- und Pflegeversorgung in der „Modellregion Gesundheit Lausitz“ werden und auch das Gesundheitswesen im Rest Deutschlands voranbringen.