Politik Inland

Neubauer zur „Stadtbild“-Debatte: „Das Problem heißt Männer“

Luisa Neubauer wirft Kanzler Friedrich Merz vor, in der Debatte um Sicherheit das Thema zu verfehlen. Was die Klimaaktivistin an der Haltung des Kanzlers stört.

Von dpa

29.10.2025

„Frauen in Deutschland sind nicht sicher, das ist klar“, sagt Luisa Neubauer. (Archivbild)Soeren Stache/dpa

„Frauen in Deutschland sind nicht sicher, das ist klar“, sagt Luisa Neubauer. (Archivbild)Soeren Stache/dpa

© Soeren Stache/dpa

Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in der „Stadtbild“-Debatte einen falschen Fokus vorgeworfen. Das Problem sei nicht die Migration, sagte Neubauer der „Freien Presse“. „Das Problem heißt Männer. Es ist wichtig, dass wir diese Debatte führen.“ Es mache müde, von einem Kanzler regiert zu werden, „der regelmäßig im Vorbeigehen ganze Bevölkerungsgruppen vor den Kopf stößt“.

Merz hatte die sogenannte „Stadtbild“-Debatte mit einer Äußerung zur Migrationspolitik der Bundesregierung ausgelöst: „Wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“ Später wurde er konkreter: Probleme machten diejenigen Migranten, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten, sagte er.

Neubauer: Würde lieber mit Merz nach Lösungen für Klimakrise suchen

Neubauer betonte nun: „Frauen in Deutschland sind nicht sicher, das ist klar. Der gemeinsame Nenner lautet da aber nicht „Stadtbild“, sondern schlicht „Männer“. Nichts von dem, was wir in der letzten Woche vom Kanzler gehört haben, erweckt den seriösen Eindruck, es ginge ihm wirklich um die Sicherheit von uns Frauen.“

Die Aktivistin kritisiert außerdem die Klimapolitik der Bundesregierung. Der Kurs der Union sei „eine grundsätzliche Absage an eine intakte Umwelt“, sagte Neubauer. „Ich würde tausendmal lieber gemeinsam mit Friedrich Merz nach Lösungen für die Klimakrise suchen, statt gegen ihn auf die Straße zu gehen. Aber mit Blick auf die Lage bleibt gerade nur letzteres übrig.“

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