Linken-Chefin: Protest in Gießen war „absolut legitim“
Bei Demos in Gießen gegen die Gründung des AfD-Jugendverbands gab es auch Gewaltszenen. Linken-Chefin Schwerdtner nimmt die Protestierenden in Schutz – und wirft Fragen zum Polizeieinsatz auf.
Linken-Chefin Ines Schwerdtner hält die Proteste gegen die Gründung der AfD-Nachwuchsorganisation für legitim. (Archivbild)Katharina Kausche/dpa
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Linken-Chefin Ines Schwerdtner hat sich ausdrücklich hinter die Proteste gegen die Gründung des neuen AfD-Jugendverbands in Gießen am Wochenende gestellt. Hier habe sich „der rechte Nachwuchs des parlamentarischen Faschismus in Deutschland“ formiert, sagte Schwerdtner in Berlin. „Der Protest war absolut legitim.“
Einige Bilder und Berichte aus Gießen hätten sie schaudern lassen, fügte Schwerdtner hinzu. Polizisten seien in einzelne Blockaden mit Schlagstöcken hineingegangen. „Wir halten diese Polizeigewalt für absolut unangemessen“, sagte sie. Sie erwarte Aufklärung vom Polizeipräsidenten in Gießen und allen Beteiligten sowie die Einsetzung einer unabhängigen Kommission.
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte gesagt, bei den Protesten seien mehr als 50 Polizisten verletzt worden. Schwerdtner sagte auf die Frage, ob sie sich von linker Gewalt distanziere: „Ich distanziere mich vor allem davon, wenn es überhaupt dort zu Ausschreitungen gekommen ist.“ Von wem Gewalt ausgegangen sei, solle die geforderte Kommission klären.
Parteimitglieder der Linken hätten sich an einem „breiten, friedlichen Protest“ beteiligt. Deshalb „muss ich mich überhaupt von nichts distanzieren, was da meine Parteimitglieder getan hätten“.