Erzbistum: Kein Platz für Rassismus und Antisemitismus
Die katholische Kirche in Berlin will in ihren Reihen niemanden haben, der sich rassistisch, antisemitisch oder extremistisch äußert. Dafür schafft sie bestimmte Regeln.
Das Erzbistum Berlin verlangt von Kandidatinnen und Kandidaten für Pfarrei- und Gemeinderäte künftig eine spezielle Erklärung. (Symbolbild) Jens Kalaene/dpa
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Für Rassismus, Antisemitismus, völkischen Nationalismus und Demokratiefeindlichkeit soll in der katholischen Kirche in Berlin kein Platz sein. Kandidatinnen und Kandidaten für Pfarrei- und Gemeinderäte müssen darum künftig eine spezielle Erklärung abgeben. Das hat der Diözesanrat am Samstag beschlossen, wie das Erzbistum Berlin mitteilte.
Damit wurde eine bereits bestehende Unvereinbarkeitsklausel konkretisiert, wie es hieß. „Mit diesem Beschluss liegt die Verantwortung dort, wo sie hingehört. Alle, die in Gremien des Bistums mitwirken möchten und sich zur Wahl stellen, bekennen sich aktiv zu den Werten unserer Kirche“, sagte die Vorsitzende des Diözesanrats, Karlies Abmeier.
Kandidaten dürfen keiner extremistischen Partei angehören
Wer sich zur Wahl stellt, muss danach zusichern, dass er Rassismus, Antisemitismus, völkischen Nationalismus und Demokratiefeindlichkeit ablehnt. „Uns ist wichtig, dass solche Aussagen nicht von Menschen artikuliert werden, die in unserer Kirche Verantwortung tragen“, sagte der Geschäftsführer des Gremiums, Marcel Hoyer, der Deutschen Presse-Agentur.
Zudem dürfen Kandidatinnen oder Kandidaten keiner Partei oder Organisation angehören, die vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft wird. Das wäre problematisch für AfD-Mitglieder, deren Partei in Brandenburg vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch geführt wird. In Berlin ist das seitens der Landesbehörden nicht der Fall.