Politik Inland

Bremen bleibt Hotspot für Zwangsräumungen je Einwohner

Trotz eines Rückgangs bleibt Bremen bundesweiter Spitzenreiter bei Zwangsräumungen. In Niedersachsen sieht es hingegen ganz anders aus, zeigt eine neue Statistik.

Von dpa

14.12.2025

In Niedersachsen gab es im vergangenen Jahr etwa 3,3 Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner. Das Land liegt damit leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.Julian Stratenschulte/dpa

In Niedersachsen gab es im vergangenen Jahr etwa 3,3 Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner. Das Land liegt damit leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.Julian Stratenschulte/dpa

© Julian Stratenschulte/dpa

Mehr Wohnungen wurden im vergangenen Jahr in Niedersachsen zwangsweise geräumt. 2.639 waren es ‒ ein Anstieg um rund sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im nach Fläche zweitgrößten deutschen Bundesland entspricht das etwa 3,3 Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner. Niedersachen liegt damit leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Bremen hat meiste Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner

Die Zahlen gehen aus einer Statistik hervor, die das Justizministerium auf eine Frage der Linken im Bundestag herausgab und die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Erfasst wird die Zwangsräumung von Wohnungen und anderen Räumen.

Im kleinsten Bundesland Bremen ging die Zahl der Zwangsräumungen im vergangenen Jahr um rund drei Prozent auf 497 zurück. Die Hansestadt an der Weser bleibt dennoch das Bundesland mit den meisten Zwangsräumungen je 10.000 Einwohner: Rund 7,2 waren es ‒ und damit im Verhältnis zur Bevölkerung mehr als doppelt so viele wie in Niedersachsen.

Bundesweit wurden mehr als 32.000 Wohnungen im vergangenen Jahr zwangsgeräumt. Das ist eine Steigerung von rund sieben Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Nur in Brandenburg, Bremen, Hessen und Thüringen waren die Zahlen im Vergleich zu 2023 leicht rückläufig.

Linke: „Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit verbieten“

Die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, Caren Lay, bezeichnete die steigenden Zahlen als „soziale Katastrophe“. Sie forderte, man müsse „Zwangsräumungen in die Wohnungslosigkeit verbieten“. Es brauche mehr sozialen Wohnraum und einen verbesserten Kündigungsschutz für Mieter.

Für Menschen über 70 forderte Lay sogar ein gänzliches Kündigungsverbot. Mietschulden seien die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Bundesweit seien die Mieten in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent gestiegen.

Das könnte Sie auch interessieren