Politik Inland

Alice Schwarzer wertet Merz-Äußerung nicht als rassistisch

Für seine „Stadtbild“-Äußerung muss Friedrich Merz viel Kritik einstecken. Auch Alice Schwarzer findet die Äußerung nicht gerade gut formuliert – doch in der Sache stimmt sie dem Bundeskanzler zu.

Von dpa

20.10.2025

Alice Schwarzer hält die „Stadtbild“-Äußerung von Friedrich Merz nicht für rassistisch. (Archivbild)Jens Kalaene/dpa

Alice Schwarzer hält die „Stadtbild“-Äußerung von Friedrich Merz nicht für rassistisch. (Archivbild)Jens Kalaene/dpa

© Jens Kalaene/dpa

Frauenrechtlerin Alice Schwarzer hält die „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz nicht für rassistisch. „Ist das „problematische Stadtbild“ wirklich rassistisch? Ich meine: Nein!“, schrieb die 82-Jährige in einem Kommentar auf der Website ihrer Zeitschrift „Emma“. Allerdings kritisierte sie, dass Merz sich nicht klarer ausgedrückt habe. „Da schwurbelt einer, der die Dinge nicht beim Namen nennen will, um keinen Ärger zu kriegen“, hielt sie ihm vor. „Und nun hat er den Ärger trotzdem.“ 

Sie frage sich, warum der CDU-Chef nicht einfach ausspreche, dass es die vor allem in kleineren Städten herumstehenden „Fremden“ seien, durch die sich Einheimische beunruhigt fühlten. „Dieselben jungen Männer tun das übrigens auch in ihren Herkunftsländern, in Algier oder Casablanca. Sie hängen rum, machen Unsinn bis Kriminelles oder Frauen an. Denn sie haben zu viel Zeit, weil sie arbeitslos sind.“ 

In der Hoffnung, Arbeit zu finden, seien sie nach Europa gegangen, fänden jedoch auch hier keine Arbeit, dürften oft noch nicht einmal arbeiten. Kritiker sollten besser dazu beitragen, diesen jungen Männern Arbeit zu verschaffen. „Und sie sollten sie nach den gleichen Kriterien beurteilen wie Jungmänner-Banden mit blonden Haaren und blauen Augen.“

Merz hatte am vergangenen Dienstag in Potsdam gesagt, die Bundesregierung sei dabei, Fehler in der Migrationspolitik zu korrigieren. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“ Am Vormittag verteidigte Merz diese Äußerung erneut. Wer seine Töchter frage, werde auf die Frage, was er damit gemeint habe, vermutlich „eine ziemlich klare und deutliche Antwort“ bekommen, sagte er.

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