Sohn von Christina Block will nicht vor Gericht aussagen
Im Prozess gegen Christina Block geht es um ihren Sohn und ihre Tochter, die Anfang 2024 aus der Obhut des Vaters entführt wurden. Als Zeuge will sich nur eines der Kinder äußern.
Von den beiden entführten Block-Kindern soll die Tochter im Dezember vor Gericht aussagen, während der Sohn von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch macht. (Archivbild)Marcus Brandt/dpa
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Im Prozess gegen die Hamburger Unternehmerin Christina Block wird ihr in der Silvesternacht 2023/24 aus Dänemark entführter Sohn nicht aussagen. Der Elfjährige mache von seinem Zeugnisverweigerungsrecht als Verwandter ersten Grades Gebrauch, teilte eine Gerichtssprecherin mit.
Seine inzwischen 15-jährige Schwester, die damals ebenfalls aus der Obhut von Blocks Ex-Mann entführt wurde, sollte ursprünglich an diesem Mittwoch als Zeugin aussagen. Nun sei sie auf einen Termin Mitte Dezember umgeladen worden. Die Gerichtssprecherin konnte nicht sagen, wann genau und unter welchen Umständen die Tochter aussagen soll. Bei der Vernehmung der Jugendlichen könnte die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.
Christina Block (52) ist angeklagt, während eines Sorgerechtsstreits den Auftrag erteilt zu haben, zwei ihrer vier Kinder aus der Obhut ihres in Dänemark lebenden Ex-Manns zu entführen. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette „Block House“, Eugen Block, bestreitet das. Beihilfe soll unter anderem ihr Lebenspartner, der ehemalige Sportmoderator Gerhard Delling, geleistet haben. Der 66-Jährige betont, nichts Unrechtes getan zu haben.
Nicht als Nebenkläger zugelassen
Zu Prozessbeginn im Juli hatte es geheißen, die beiden entführten Kinder sollten Nebenkläger in dem Prozess gegen ihre Mutter sein. Das Hanseatische Oberlandesgericht entschied jedoch in einem Eilverfahren, dass die Zulassung des Sohnes zur Nebenklage und die Bestellung eines Rechtsbeistandes für ihn nicht zulässig seien. Wenige Tage später hatte das Oberlandesgericht auch die Zulassung der Tochter als Nebenklägerin vorläufig aufgehoben. Der Vater der Kinder, Stephan Hensel (51), tritt als Nebenkläger auf, weil er bei der Entführung geschlagen und verletzt wurde.