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Schadenfreude im Job – wie man sie sinnvoll nutzt

Sich im Job über das Versagen anderer zu freuen, ist kein guter Zug. Aber Schadenfreude kann ein Signal sein, das sich nutzen lässt - für sich selbst und für das Miteinander auf der Arbeit.

Von dpa

26.09.2025

Schadenfreude - auch im Job - kennt wahrscheinlich jeder und jede. Entscheidend ist, wie man mit diesem Gefühl umgeht.picture alliance / dpa-tmn

Schadenfreude - auch im Job - kennt wahrscheinlich jeder und jede. Entscheidend ist, wie man mit diesem Gefühl umgeht.picture alliance / dpa-tmn

© picture alliance / dpa-tmn

Wer war noch nie schadenfroh? Vermutlich gibt es kaum jemanden, der das Gefühl nicht kennt. Auch im Job gibt es genug Gelegenheiten: Wenn der allzu selbstbewusste Kollege einen Dämpfer erhält, das Projekt des konkurrierenden Teams abgelehnt wird oder wenn bei der Kollegin, die einem ohnehin nicht geheuer ist, ein Fehler korrigiert wurde.

Schadenfroh - was jetzt?

Die Frage sei nicht, ob man Schadenfreude empfinde, sondern wie man damit umgehe, schreibt die Wirtschaftspsychologin Ingrid Gerstbach in einem Xing-Beitrag. Interessant sei zudem, dass Konkurrenzsituationen förderlich für Schadenfreude seien. Wo an gemeinsamen Zielen gearbeitet werde, schwinde sie dagegen.

Wichtig ist laut der Psychologin, dieses Gefühl als Signal zu verstehen. „Jedes Mal, wenn Sie diesen kleinen Funken der Befriedigung über den Rückschlag einer anderen Person spüren, hält Ihre Psyche Ihnen einen Spiegel vor“, schreibt Gerstbach. Sichtbar werde, wo man sich am unsichersten und verletzlichsten fühle.

3 Tipps für sinnvollen Umgang

Schadenfreude muss man nicht verleugnen, sondern man kann konstruktiv damit umgehen - gerade auch im Job. Diese drei Tipps gibt Ingrid Gerstbach:

  • Achten Sie eine Woche lang darauf, wann Sie Schadenfreude empfinden, und notieren Sie es. Das macht Muster deutlich und hilft zu erkennen, welche eigenen inneren Ängste zugrunde liegen. Mit diesem Wissen lässt sich die eigentliche Ursache angehen.
  • Wenn Sie Schadenfreude bemerken, machen Sie bewusst das Gegenteil. „Schicken Sie eine ermutigende Nachricht, bieten Sie Hilfe an oder sprechen Sie öffentlich positiv über die Person“, schlägt die Psychologin vor. Das klingt künstlich, kann aber die eigene Einstellung verändern.
  • Arbeiten Sie mit Kollegen und Kolleginnen zusammen an einer Sache. Gemeinsame Ziele zu haben, reduziert die Schadenfreude. Dann geht es nicht mehr ums Vergleichen, sondern ums Miteinander und gegenseitige Unterstützen. Aus Neid kann Bewunderung werden.

Schadenfreude konstruktiv umzuwandeln lohnt sich: Man wird sicherer, anderen gegenüber großzügiger und letztendlich glücklicher, so die Ansicht von Ingrid Gerstbach. Wer seine Schadenfreude erkenne und bewusst damit arbeite, entwickle oft sogar mehr Empathie als diejenigen, die solche Gefühle einfach leugneten.

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