Panorama

Radtour am Grünen Band – Natur und Geschichte erleben

Vom Grenzstreifen zum Naturparadies: Die BUND-Radtour am Tag der Deutschen Einheit zeigt, wie das Grüne Band seltenen Arten Raum gibt. Zudem ist es ein Ort der Erinnerung.

Von dpa

01.10.2025

Aus der einst streng bewachten innerdeutschen Grenze wurde das Grüne Band, ein Refugium der Natur, das man zu Fuß oder mit dem Rad durchstreifen kann. (Archivbild) picture alliance / dpa

Aus der einst streng bewachten innerdeutschen Grenze wurde das Grüne Band, ein Refugium der Natur, das man zu Fuß oder mit dem Rad durchstreifen kann. (Archivbild) picture alliance / dpa

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Zum Tag der Deutschen Einheit lädt die Umweltorganisation BUND im Norden zu einer Radtour entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze ein. Die frühere Grenze ist als Grünes Band ein Refugium für Pflanzen und Tiere. Die Tagestour startet am Freitag um 10.30 Uhr am Strandbahnhof Travemünde. Sie führt über den Priwall nach Pötenitz und entlang der Ostseeküste Mecklenburgs zurück nach Travemünde. Wie die Organisatoren mitteilten, ist die 32 Kilometer lange Rundstrecke auch für Kinder ab zehn Jahren und damit für Familienausflüge geeignet. Neben einem geländegängigen Fahrrad werde Proviant für ein Picknick empfohlen.

„Das Grüne Band, einst Grenzstreifen zwischen Ost und West, ist heute ein Symbol für Einheit und Wandel. Es hat sich zu einem einzigartigen Naturraum entwickelt, der seltene Arten und wertvolle Lebensräume beherbergt“, heißt es in der Mitteilung des BUND. Die Radtour biete spannende Einblicke in die Geschichte der innerdeutschen Grenze und zeige, wie aus einem Ort der Trennung ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders wurde. 

Die Aktion ist Teil des BUND-Aktionstages zum Tag der Deutschen Einheit. Geführte Wanderungen und Radtouren gibt es laut BUND auch in südlicheren Abschnitten des Grünen Bandes, so in den Grenzregionen zwischen Brandenburg und Niedersachsen, Thüringen und Niedersachsen, Thüringen und Hessen sowie Bayern und Sachsen.

Grünes Band als größter deutscher Biotopverbund

Das Grüne Band erstreckt sich über rund 1.400 Kilometer Länge von der Ostsee bis nach Bayern. Es gilt als erstes gesamtdeutsches Naturschutzprojekt und größter deutscher Biotopverbund, der allerdings fast vollständig auf der Ostseite der ehemaligen Grenze verläuft. Initiator war der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). 

Einer vom BUND in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage zufolge ist das Grüne Band inzwischen für 37,8 Prozent der Bundesbürger ein Begriff. Dies seien doppelt so viele wie 20 Jahre zuvor. „Das Grüne Band ist eine Erfolgsgeschichte. Dass immer mehr Menschen das Grüne Band kennen, hilft dem Biotopverbund und der Natur. Denn nur was die Menschen kennen, sind sie auch bereit zu schützen“, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. 

Doch spielt laut Umfrage für viele, vor allem ältere Menschen der ehemalige Grenzstreifen auch als Ort der Erinnerung an die deutsch-deutsche Teilung noch eine wichtige Rolle. Während Menschen im Alter über 60 Jahren vorwiegend das Thema Grenze mit dem Grünen Band verbinden, sei es für Menschen unter 40 Jahren vor allem ein Naturschutzprojekt. Altersunabhängig befürworteten 64 Prozent, dass das Grüne Band Unesco-Welterbe werden sollte, teilte der BUND mit.

Das Grüne Band - früher als streng bewachter Grenzstreifen nur für DDR-Grenzsoldaten zugänglich, heute beliebter Wanderweg durch intakte Natur. (Archivbild)  picture alliance / dpa

Das Grüne Band - früher als streng bewachter Grenzstreifen nur für DDR-Grenzsoldaten zugänglich, heute beliebter Wanderweg durch intakte Natur. (Archivbild) picture alliance / dpa

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