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Frische Gene aus Frankreich für Sumpfschildkröten

Mehr als 500 Sumpfschildkröten sind in Rheinland-Pfalz schon ausgewildert worden. Jetzt kommt Zuwachs aus Frankreich. Was das für den Genpool bedeutet.

Von dpa

08.10.2025

Mehr als 500 Europäische Sumpfschildkröten sind bei einem Wiederansiedlungsprojekt des Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz ausgewildert worden. (Archivbild) Michael Matthey/dpa

Mehr als 500 Europäische Sumpfschildkröten sind bei einem Wiederansiedlungsprojekt des Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz ausgewildert worden. (Archivbild) Michael Matthey/dpa

© Michael Matthey/dpa

Die ausgewilderten Sumpfschildkröten in Neuburg am Rhein im Süden von Rheinland-Pfalz bekommen Verstärkung aus Frankreich: 20 Exemplare aus dem Elsass kommen im Zuge einer deutsch-französischen Kooperation zu der bereits wieder angesiedelten Population dazu, teilte der Naturschutzbund (Nabu) Rheinland-Pfalz mit.

Durch die 20 neuen Tiere werde der Genpool der Population in Rheinland-Pfalz vergrößert. „Wir begrüßen unsere tierischen Neubürger aus Frankreich in Rheinland-Pfalz“, teilte der Nabu zur Auswilderung mit. Genetische Vielfalt sei wichtig für den weiteren Erfolg des Wiederansiedlungsprojekts vom Nabu.

Nur noch wenige Restvorkommen in Deutschland

Bei dem Projekt sind seit 2008 bereits mehr als 500 Europäische Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) an geeigneten Biotopen in Rheinland-Pfalz ausgewildert worden. Die einst heimische Art reproduziere sich in den Gebieten auch wieder selbst, schrieb der Nabu.

Der tierische Zuwachs aus Frankreich stammt aus dem elsässischen Zoologischen und Botanischen Garten in Mülhausen. Die Sumpfschildkröten seien dort gezüchtet, aufgezogen und auf die Auswilderung vorbereitet worden. Das Auswilderungsprojekt wird wissenschaftlich begleitet.

Die Europäische Sumpfschildkröte ist laut Nabu die einzige in Deutschland wild vorkommende Schildkrötenart. Sie kann bis zu 20 Zentimeter groß und 80 Jahre alt werden. Die Tiere besiedelten im Mittelalter in großer Zahl die Oberrheinebene. Am Oberrhein starben sie aus, da sie früher massenhaft gefangen wurden. In Deutschland gibt es laut Nabu noch wenige Restvorkommen.

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