Schlagersause ja, aber nicht auf dem Marktplatz
Leserbrief zum Thema Weitere Schlagersause auf dem Marktplatz in Borken.

© Luca Bramhoff
Auch ich habe viele tolle musikalische Veranstaltungen auf dem Marktplatz miterlebt. Es wurde ausgelassen gefeiert, getanzt, mitgesungen. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass diese Veranstaltungen jemals ein langes „Vor-, beziehungsweise Nachspiel“ hatten, in deren Verlauf es um Behinderung, Belästigung, Beeinträchtigung ging. Anders in diesem Jahr. Wegen der Schlagersause am Freitag, 28 Juli, konnte ich die Heilig-Geist-Straße von Mittwoch an nicht mit dem Pkw befahren. Ab Donnerstag wurde auf dem Marktplatz großumfänglich aufgebaut. Am Freitagmorgen hatte ich Mühe, den Marktplatz mit dem Fahrrad zu überqueren, weder radelnd noch schiebend. Das Verweilen und der Kaffeegenuss im Café wurde mir morgens verdorben, weil ich in unmittelbarer Nähe von unzähligen Dixiklos und mannshohen Absperrgittern umgeben war. Am frühen Freitagabend war ich mit Freunden beim Eiscafé. Dort wurden wir draußen von den inzwischen bekannten unerträglichen Schlagertexten beschallt und belästigt, Eisgenuss geht anders.
Was die Bewohner von Palma seit Jahren einzudämmen versuchen, Party- und Sauf-Exzesse, wird in Borken von der Stadt mit 15.000 Euro, im nächsten Jahr mit 12.500 Euro subventioniert. Wird das „Salz auf die Eier“ von meinen Steuergeldern bezahlt, muss ich für Texte wie „dicken Titten und Kartoffelsalat“ löhnen?
Auf diese Art der Belebung des Marktplatzes kann ich gerne verzichten.
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