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„Ekelhaft“ und „komplett irre“: Top-Politiker greift FIFA an

Hohe Ticketpreise und eine bislang einzigartige Zeremonie bei der Auslosung: Die FIFA polarisiert vor der WM im kommenden Sommer. Ein deutscher Politiker übt nun scharfe Kritik.

Von dpa

14.12.2025

Trump und Infantino geben sich bei der Auslosung die Hand.Jacquelyn Martin/AP/dpa

Trump und Infantino geben sich bei der Auslosung die Hand.Jacquelyn Martin/AP/dpa

© Jacquelyn Martin/AP/dpa

Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour hat schwere Kritik am Fußball-Weltverband FIFA geübt und sich dabei auch auf die Ehrung von US-Präsident Donald Trump und die WM-Ticketpreise bezogen. „Die FIFA tut sich auf lange Sicht keinen Gefallen. Die Neutralität wird ziemlich übel gebrochen“, sagte der Grünen-Politiker zur Auslosung vor gut einer Woche in Washington. Dabei war Trump mit dem FIFA-Friedenspreis geehrt worden.

Der Sinn einer WM sei die Völkerverständigung und nicht, „merkwürdige Sehnsüchte eines Präsidenten“ zu befrieden, sagte Nouripour in der Sendung „Bild Sport“ bei Welt TV. Die Show, die am 5. Dezember zu Ehren Trumps veranstaltet worden sei, nannte Nouripour „ekelhaft“. 

Die FIFA hatte zur Kritik an der Nähe zu Trump zuletzt mitgeteilt, dass Gianni Infantino als Präsident „gute Beziehungen“ zu den Staatschefs der Gastgeberländer haben müsse, um eine erfolgreiche Veranstaltung zu gewährleisten.

Nouripour kritisiert die FIFA scharf.Elisa Schu/dpa

Nouripour kritisiert die FIFA scharf.Elisa Schu/dpa

© Elisa Schu/dpa

Nouripour spricht über Pride-Spiel der FIFA

Die WM-Ticketpreise bezeichnete Nouripour als „komplett irre“. Die günstigsten Eintrittskarten im Fanblock der Nationalmannschaft für die drei Gruppenspiele im Sommer 2026 sind ab 155, 190 und 230 Euro pro Partie zu haben.

Sehr deutlich positionierte sich Nouripour auch zum sogenannten Pride-Spiel, das am 26. Juni in Seattle zwischen Iran und Ägypten stattfinden soll. Dabei treffen zwei Teams aus muslimischen Ländern, in denen Homosexualität unterdrückt wird, aufeinander. Beide Nationen reagierten verärgert auf die Ansetzung. Ägyptens Fußball-Verband protestierte mit einem Brief.

„Die protestieren wie die Irren und wollen da nicht teilnehmen. Das geschieht denen recht, dass das auf Weltbühne das Pride-Spiel ist“, sagte der Politiker, der selbst in Iran geboren ist, über sein Geburtsland. Er warnte die FIFA davor, die Ansetzung zu ändern oder zurückzunehmen. „Wenn die Mullahs das nicht aushalten, ist es ihr Pech“, sagte Nouripour.

Die demokratisch-liberale US-Stadt Seattle feiert am letzten Juni-Wochenende 2026 die LGBTQ+-Gemeinschaft. Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.

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