Die Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik
Gnabrys Torjubel, Raum mit Abseitspech und Amiris Premierentreffer: Welche DFB-Akteure Hoffnung machten und welche gegen Nordirland blass blieben.

Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik. Marius Becker/dpa
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Köln (dpa) -
Baumann: Gab von hinten viele Kommandos, blieb aber lange von seinen Vorderleuten ungehört. Beim Gegentor durch Price schuldlos.
Rüdiger: Rätsel Rüdiger. Viele Fehlpässe. Schlechtes Stellungsspiel. Nach der zweiten Gelben Karte gegen Luxemburg gesperrt.
Anton: Vom Ersatzmann zum zentralen Abwehrmann. Der Dortmunder mühte sich um Stabilität. Ließ sich von der zwischenzeitlichen Verwirrung anstecken.
Koch: Auch der Frankfurter ließ nach gutem Beginn zu viel anbrennen. Konnte so nicht an seine gute Juni-Form im DFB-Trikot anknüpfen.
Leweling: Ein Lichtblick. Setzte mit Tempo über die rechte Außenbahn Akzente. Könnte dort für Nagelsmann die personelle Lösung sein.
Kimmich: Sein Eifer bleibt ungebremst. Der Kapitän spielte viele öffnende Pässe. Seine Führungsqualität wird Richtung WM entscheidend sein.
Groß: Der Dortmunder sollte als Spiel-Versteher Ruhe und Ordnung bringen. Das gelang nur in der Anfangsphase. Dann schlichen sich Fehler ein.
Raum: Ein Kracher-Tor in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit - aber Abseits. Seine Vorlage zum 2:1 machte mehrere unglückliche Aktionen wieder gut.
Gnabry: Turbostart mit dem ersten DFB-Tor seit zweieinhalb Jahren. Aber beim Ausgleich schlief der Münchner, ließ Price weglaufen. Danach wirkungslos.
Woltemade: Körpersprache und Anbindung ans Spiel waren besser als in Bratislava. Aber Durchschlagskraft und Effektivität sind unzureichend.
Wirtz: Zeigte zunächst ein paar schöne Dribblings. Fußball-Zauberei war das aber nicht. Die Ausnahme: sein tolles Freistoß-Tor zum beruhigenden 3:1.
Amiri: Der Glücksbringer. Der Mainzer sorgt gleich nach seiner Einwechslung für Schwung. Von Kollegen und Fans für sein Premierentor euphorisch gefeiert.
Beier: Nach Füllkrugs Ausfall nachnominiert und als Joker ein Gewinner. Mit Tempo an mehreren Offensivaktionen in der Schlussphase beteiligt.
Goretzka: Von den Fans bei der Einwechslung mit Applaus begrüßt. Der Münchner durfte wieder defensiver ran - das tat seinem Spiel spürbar gut.