Klage gegen Ex-Manager der insolventen Greensill-Bank
Bankrott und Bilanzfälschung? Ex-Greensill-Manager geraten unter Druck. Was die Staatsanwaltschaft ihnen vorwirft.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei Manager erhoben. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa
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Nach der Pleite der Bremer Greensill-Bank hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Zwei ehemalige Vorstandsmitglieder und ein früheres Mitglied des Aufsichtsrates stehen unter Verdacht, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Sie sollen einen der gravierendsten Finanzskandale in Deutschland ausgelöst haben.
Was die Staatsanwaltschaft den Ex-Managern vorwirft
Die Ermittler werfen den Männern unter anderem Bankrott im besonders schweren Fall vor. Sie sollen im Jahr 2019 Regeln für Banken absichtlich ignoriert oder gezielt umgangen haben, um den Kauf mehrerer Stahlwerke durch die Gupta Family Group Alliance zu finanzieren. Dabei ging es um 2,18 Milliarden Euro.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die ehemaligen Vorstände auf diese Weise die Insolvenz der Greensill-Bank ausgelöst haben. Außerdem sollen sie das Kreditgeschäft in Handelsbüchern und im Jahresabschluss 2019 bewusst als risikoarm und zulässig dargestellt haben. Der frühere Aufsichtsrat soll ihnen dabei geholfen haben. Das Landgericht Bremen muss nun entscheiden, ob der Fall vor Gericht verhandelt wird.
Kommunen blieben auf Millionen sitzen
Die ehemaligen Manager geraten mit der Anklage zunehmend unter Druck. Im Frühjahr hatte bereits Insolvenzverwalter Michael Frege Klage beim Landgericht Bremen gegen sieben Personen eingereicht. In dem Zivilverfahren geht es um mehr als 92 Millionen Euro.
Die Greensill-Bank lockte damals mit vergleichsweise hohen Sparzinsen auf Tages- und Festgeldanlagen. Im März 2021 ging die Bank insolvent. Private Sparer wurden entschädigt, Kommunen blieben auf vielen Millionen Euro sitzen.