Politik Inland

Staus an der Elsenbrücke – Grüne kritisieren Senat

Poller, Einfahrtkontrollen und eine mögliche Sperrung der A100: Die Grünen stellen drastische Forderungen für die Zufahrt zur überlasteten Elsenbrücke. Der Senat verweist dagegen auf Baufortschritte.

Von dpa

10.12.2025

Viel Verkehr in Treptow - das wird zum politischen Zankapfel. (Archivbild)Lilli Förter/dpa

Viel Verkehr in Treptow - das wird zum politischen Zankapfel. (Archivbild)Lilli Förter/dpa

© Lilli Förter/dpa

Angesichts der chronischen Staus rund um die neue Anschlussstelle der A100 in Treptow werfen die Grünen dem Berliner Senat Untätigkeit vor – und fordern in einem 8-Punkte-Plan unter anderem eine „Polizeipräsenz Tag und Nacht“ sowie bessere Ampelschaltungen. „Hupen, Aggressivität, Stress, Lärm und schlechte Luft sind zum unerträglichen Dauerzustand geworden“, heißt es in dem Papier. Die vom Senat versprochenen Lösungen blieben aber aus. Dagegen spricht die Senatsverwaltung für Mobilität und Verkehr davon, dass sich ein „als stabil zu bezeichnender Verkehr“ eingestellt habe. 

Nach der Eröffnung des neuen Autobahnabschnitts Ende August war rund um die Anschlussstelle immer wieder das Verkehrschaos ausgebrochen. Grund dafür ist zum einen mehr Autoverkehr, zum anderen die Sperrung der dort verlaufenden Elsenbrücke über die Spree. Der Verkehr wird derzeit über die Behelfsbrücke umgeleitet.

Die wirksamste Lösung aus Sicht der Grünen: Der erst vor gut drei Monaten freigegebene A100-Abschnitt müsse so lange gesperrt werden, bis tatsächlich drei Fahrstreifen je Richtung auf der Elsenbrücke zur Verfügung stehen – und dies sei laut neuesten Aussagen der Senatsverwaltung erst Mitte 2026 der Fall.

Grüne für feste Poller und Einfahrtkontrollen

Busspuren und Radwege seien zurzeit quasi unbenutzbar, weil sie von Autofahrern missachtet würden, hieß es. „Es braucht jetzt wirksame bauliche Maßnahmen wie feste Poller und Einfahrtkontrollen, um das Durchkommen des Busses endlich wieder zu ermöglichen.“

Die Senatsverwaltung für Mobilität und Verkehr bewertet die Lage weit weniger dramatisch, wie sie der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. „Eine aktuelle Abstimmung und Rückmeldung mit den zuständigen Stellen - unter anderem Bezirk, BVG, Polizei - hat ergeben, dass sich die Situation vor Ort durch die eingeleiteten Maßnahmen und die ständige Präsenz der Polizei verbessert und sich daher ein als stabil zu bezeichnender Verkehr über die Elsenbrücke eingestellt hat.“ Insbesondere die Belange der BVG hätten verbessert werden können. 

Senat erwartet „Verdopplung der Verkehrsleistung“

Zugleich wird den Angaben zufolge „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, den nordwestlichen Teilbau der Brücke schnellstmöglich freizugeben – nach dem aktuellen Bauzeitplan Ende Januar. Soweit möglich, werde dafür im Drei-Schichtbetrieb gearbeitet. Der konkrete Termin hänge aber auch vom Wetter und weiteren Faktoren ab. „Mit der Verkehrsfreigabe werden wieder zwei Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung stehen, somit kann überschlagsweise von einer Verdopplung der Verkehrsleistung ausgegangen werden“, hieß es.

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