Saarland startet mit einheitlicher Schulsoftware
Die Digitalisierung zieht in Schulen des Saarlandes ein - und zwar einheitlich. Die Bildungsministerin stellte vor, was sich hinter der neuen Software DESC verbirgt und welche Vorteile sie bringt.
Das gute alte Klassenbuch soll im Saarland aufgrund einer neuen Software bald der Vergangenheit angehören. (Symbolbild) Sebastian Willnow/dpa
© Sebastian Willnow/dpa
Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Bildung - das ist das Ziel einer neuen Software, die im Saarland jetzt erstmals als landesweit einheitliches, digitales Verwaltungssystem für Schulen eingeführt wird. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) möchte mit DESC (Digitale Einheitliche Schulverwaltungssoftware) Abläufe vereinfachen und Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger entlasten.
„Damit schlagen wir ein neues Kapital der Schulverwaltung im Saarland auf, das dringend notwendig ist“, sagte sie vor Journalisten. DESC sorge nicht nur für eine wichtige Entlastung, sondern mache das Schulsystem auch effizient und sicher. Entwickelt worden sei das Programm in Brandenburg, und auch in Hamburg und Schleswig-Holstein sei es schon erfolgreich im Einsatz.
Durchgängige Bildungsdokumentation
Mit der neuen Software würden alle wesentlichen Verwaltungsaufgaben – von der Stammdatenverwaltung über Fehlzeiten- und Notenerfassung bis hin zum Zeugnisdruck – erstmals in einem zentralen System gebündelt. Was bisher in unterschiedlichen Programmen und Tabellen gepflegt werden musste, werde nun digital, einheitlich und rechtssicher abgebildet.
Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) setzt große Hoffnungen in eine einheitliche Schulverwaltungssoftware, wie es sie schon in Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein gebe. (Archivbild) Michael Kappeler/dpa
© Michael Kappeler/dpa
Auch für Lehrkräfte bringe DESC eine spürbare Entlastung. So würden mit dem digitalen Klassenbuch, automatisierten Formularen und einer sicheren Datenübertragung zwischen Schulen die Prozesse deutlich vereinfacht.
Ein weiterer Vorteil: Schülerzahlen, Prognosen und Lehrerbedarfe, die bislang mit viel Arbeitsaufwand immer wieder abgefragt und dokumentiert werden mussten, könnten nun per Knopfdruck „stichtagsgenau“ ausgewertet werden.
Umstellung startete an Grundschulen
Seit Mitte September laufe bereits die Umstellung an den ersten 18 Grundschulen - mit positiver Rückmeldung. Bis Ende des Schuljahres 2025/26 sollen alle 160 Grundschulen mit DESC arbeiten. Eine Testphase an sieben Gymnasien und drei Gemeinschaftsschulen beginne im November, im Schuljahr 2026/27 soll die neue Software dann an den weiterführenden Schulen im Einsatz sein.
Alle Städte und Gemeinden im Saarland erhalten die Software unentgeltlich, ebenso Wartung, Support und Weiterentwicklung. Dafür hat das Saarland ein Jahresbudget von zwei Millionen Euro plus einer Million Euro für Personalkosten eingeplant. Zwölf Vollzeitstellen sind für Schulungen und die Begleitung der Schulen vorgesehen.