Politik Inland

Polizei untersucht Vorfall auf Bundeswehrübungsplatz

Ein Mann gibt sich als Pilzsammler aus – doch die Polizei zweifelt. Was steckt wirklich hinter dem Vorfall auf dem Übungsplatz im Zeitzer Forst?

Von dpa

20.09.2025

Das Panzerpionierbataillon aus Gera nutzt den Zeitzer Forst im Süden Sachsen-Anhalts für Übungen. (Archivbild)picture alliance / Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

Das Panzerpionierbataillon aus Gera nutzt den Zeitzer Forst im Süden Sachsen-Anhalts für Übungen. (Archivbild)picture alliance / Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

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Die Polizeiinspektion Halle untersucht einen möglichen Sicherheitsvorfall auf einem Bundeswehrübungsplatz in Zeitz im südlichen Sachsen-Anhalt. Soldaten der Bundeswehr hätten einen Autofahrer auf dem Übungsplatz im Zeitzer Forst festgestellt und kontrolliert, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Nach Bekanntwerden der Geschehnisse habe die Polizei Ermittlungen zur Klärung des Sachverhaltes eingeleitet. Diese dauerten noch an. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am vergangenen Mittwoch. 

Mann gibt sich als Pilzsammler aus

Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet, habe sich der Mann als Pilzsammler ausgegeben. Die Ermittler hielten das aber für zweifelhaft. Auch das Bundesverteidigungsministerium sei über den Vorfall informiert worden. Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 53 Jahre alten Deutschen. Er sei von den Soldaten zum Verlassen des Geländes aufgefordert und dorthin begleitet worden.

Der Bundeswehrübungsplatz im Zeitzer Forst wird unter anderem vom Panzerpionierbataillon 701 aus dem thüringischen Gera genutzt. Nach Bundeswehrangaben bereiten die Soldaten das Gefechtsfeld für die eigenen Truppen vor. Sie schlagen Schneisen, überwinden Sperren und Gewässer. Das Panzerpionierbataillon 701 ist nach Angaben der Stadt Zeitz im Dreiländereck Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verwurzelt. Rund 500 Soldatinnen und Soldaten gehören dem Bataillon an.

SPD-Innenpolitiker: „Dorthin verirrt man sich nicht versehentlich“

Das Bundesverteidigungsministerium wollte sich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern. Die Bewachung und der Schutz militärischer Sicherheitsbereiche sei für die Bundeswehr von hoher Priorität, sagte eine Sprecherin. „Wir sind auf mögliche Sicherheitsvorkommnisse eingestellt und reagieren anlassbezogen.“ Es gebe konkret auf die Liegenschaft und die mögliche Gefährdungslage zugeschnittene Absicherungsmaßnahmen.

„Es könnte für die russischen Dienste sicher sehr interessant sein, was man dort übt“, sagte der sachsen-anhaltische SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Dorthin verirrt man sich nicht versehentlich als harmloser Pilzsammler oder Spaziergänger.“

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