Politik Inland

Pflegeheim kämpft weiter gegen Abschiebung von Beschäftigten

Rund 53.000 Menschen haben die Online-Petition gegen die drohende Abschiebung von Beschäftigten eines Pflegeheims unterschrieben. Leitung, Belegschaft und Angehörige wenden sich an die Politik.

Von dpa

26.11.2024

Die Heimbetreiber Andrea Wohlmacher und Tino Wohlmacher kämpfen gegen die drohende Abschiebung von Beschäftigten ihrer Pflegeeinrichtung Haus Wilstedt. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

Die Heimbetreiber Andrea Wohlmacher und Tino Wohlmacher kämpfen gegen die drohende Abschiebung von Beschäftigten ihrer Pflegeeinrichtung Haus Wilstedt. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

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Ein Pflegeheim in Wilstedt im Landkreis Rotenburg kämpft weiter gegen die drohende Abschiebung von zehn kolumbianischen Beschäftigten. Die Online-Petition mit dem Titel „Stoppt die Abschiebung der Pfleger im Haus Wilstedt! Rettet das Zuhause unserer demenzerkrankten Mütter, Väter & Ehepartner!“ haben inzwischen mehr als 53.000 Menschen unterschrieben. Heimleitung, Angehörige und Betroffene fordern ein Treffen mit Innenministerin Daniela Behrens und Gesundheitsminister Andreas Philippi (beide SPD), um die Petition zu übergeben. 

Nach Angaben des Heims droht zehn kolumbianischen Beschäftigten, die vor allem im Pflegebereich arbeiten, wegen abgelehnter Asylanträge die Abschiebung. Die Leitung sieht den Betrieb der Einrichtung für demenzkranke Menschen in Gefahr.

Härtefallanträge für Betroffene gestellt 

 „Wir erwarten weiterhin, dass die Ministerin und der Minister für die Petitionsübergabe nach Wilstedt kommen oder uns ins Ministerium einladen“, sagte Heimbetreiberin Andrea Wohlmacher laut Mitteilung. „Es sollte im Interesse der amtierenden Politikerinnen und Politiker sein, die missliche Lage, in der wir uns befinden, schnell zu aller seitiger Zufriedenheit zu klären und das Bleiberecht der Menschen zu sichern.“ 

Am Dienstagnachmittag wurden der Grünen-Fraktionsvorsitzende Detlev Schulz-Hendel und die Grünen-Landtagsabgeordnete Djenabou Diallo-Hartmann im Haus Wilstedt erwartet. Sie wollten sich vor Ort ein Bild machen, um die Informationen in den Landtag einzubringen, sagte Anne Weiss von der Angehörigeninitiative.

Ihr zufolge wurden in zwei Fällen Härtefallanträge gestellt. Eine Entscheidung darüber sei bislang nicht bekannt. Für die acht anderen Betroffenen sollen ebenfalls Härtefallanträge gestellt werden. Alle hätten Einspruch gegen die Abschiebung eingelegt. Die Betroffenen, die überwiegend als Pflegehelferinnen und -helfer in dem Heim arbeiten, sind demnach seit rund zwei Jahren im Haus Wilstedt beschäftigt.

Wegen der drohenden Abschiebung von Pflegekräften fürchten die Betreiber eines Pflegeheims in Wilstedt im Landkreis Rotenburg um die Existenz des Hauses. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

Wegen der drohenden Abschiebung von Pflegekräften fürchten die Betreiber eines Pflegeheims in Wilstedt im Landkreis Rotenburg um die Existenz des Hauses. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

© Sina Schuldt/dpa

Die Betreiber des Hauses Wilstedt, Andrea Wohlmacher (l) und Tino Wohlmacher (r) wollen die Abschiebung der Pflegekräfte (2.v.l-r) Liliana Arenas, Camila Carrillo und Diego Carrillo Arenas und weiteren Beschäftigten verhindern. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

Die Betreiber des Hauses Wilstedt, Andrea Wohlmacher (l) und Tino Wohlmacher (r) wollen die Abschiebung der Pflegekräfte (2.v.l-r) Liliana Arenas, Camila Carrillo und Diego Carrillo Arenas und weiteren Beschäftigten verhindern. (Archivbild)Sina Schuldt/dpa

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