Politik Inland

Merkel: „Die Pandemie war eine demokratische Zumutung“

Die Ex-Kanzlerin blickt zurück auf die schwierige Zeit der Pandemie. Eine riesige Herausforderung sei es für sie gewesen, erklärt Merkel – man habe von Menschen verlangt, nicht menschlich zu sein.

Von dpa

09.12.2025

Sie sind politische Freunde: Merkel und Kretschmann.Marijan Murat/dpa

Sie sind politische Freunde: Merkel und Kretschmann.Marijan Murat/dpa

© Marijan Murat/dpa

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Zeit der Corona-Pandemie rückblickend als enorm schwierige Phase ihrer Regierungszeit dargestellt. Nach Finanzkrise, Eurokrise und der Annexion der Krim sei es noch einmal in einer Weise um Grundwerte gegangen, die auch für sie persönlich eine „riesige Herausforderung“ dargestellt hätte, sagte die 71-Jährige in Stuttgart. 

Eigentlich sei die Sache zu Beginn der Pandemie einfach gewesen, sagte Merkel und berief sich auf die wissenschaftliche Sicht und das exponentielle Wachstum der Infektionszahlen: Kontaktvermeidung. „Leider ist das etwas, was unserem menschlichen Wesen zutiefst entgegensteht“, so die frühere Kanzlerin. „Wir haben von den Menschen verlangt, sich nicht menschlich zu verhalten.“ Soziale Nähe mache den Menschen aber aus.

Sie hätte nicht gedacht, aus der DDR kommend, dass sie 30 Jahre nach dem Fall der Mauer bürgerliche Freiheiten zeitweilig außer Kraft setzen müsse, führte Merkel weiter aus. „Die Pandemie war eine demokratische Zumutung.“

Merkel erhielt vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart die Staufermedaille in Gold – eine persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Kretschmann betonte, er würdige damit Merkels „herausragenden politischen Einsatz während der Corona-Pandemie“.

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