Politik Inland

Gedenkstätte für Tötungsanstalt Hadamar wird erweitert

Rund 15.000 Menschen wurden in der Nazizeit in Hadamar ermordet. An die einstige Tötungsanstalt erinnert heute eine Gedenkstätte. Diese bekommt nun nicht nur einen neuen Anstrich.

Von dpa

25.09.2025

Die Gedenkstätte wird mehrere Jahre saniert. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa

Die Gedenkstätte wird mehrere Jahre saniert. (Archivbild)Andreas Arnold/dpa

© Andreas Arnold/dpa

Die Gedenkstätte für die einstige Tötungsanstalt der Nazis in Hadamar im Landkreis Limburg-Weilburg wird umfassend saniert und erweitert. So soll künftig mehr Menschen der Besuch der früheren Landesheilanstalt Hadamar ermöglicht werden, in der fast 15.000 Menschen von den Nationalsozialisten umgebracht wurden. 

„Die erfolgreiche und wichtige Arbeit hier in der Gedenkstätte hat dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren die Besuchszahlen stetig gestiegen sind. Schon längst reichen die Räumlichkeiten nicht mehr aus“, sagte die Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbands, Susanne Simmler, zum Beginn des Umbaus. Zuletzt hätten jährlich mehr als 23.000 Menschen die Gedenkstätte besucht, darunter vor allem Schülerinnen und Schüler.

Dauerausstellung wird neu konzipiert

Geplant ist, das historische Gebäude nach Denkmalschutzvorgaben zu sanieren, außerdem soll mehr Platz für die künftige, neu konzipierte Dauerausstellung geschaffen werden. Die Kosten für Umbau und Sanierung belaufen sich auf rund 16,6 Millionen und werden von Bund, Land und dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen als Träger der Gedenkstätte finanziert.

In Hadamar wurden nach Angaben der heutigen Gedenkstätte zwischen Januar 1941 und August 1941 mehr als 10.000 Menschen mit Behinderungen sowie Kranke getötet und in Krematorien verbrannt. Von August 1942 bis zum 26. März 1945 starben fast 4.500 weitere Opfer. „Die Tötungsanstalt Hadamar steht für eines der grausamsten Verbrechen des Nationalsozialismus: den systematischen Mord an Menschen, die als „lebensunwert“ stigmatisiert wurden“, sagte der Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer.

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