Politik Inland

Berliner Landesfirmen 2024 mit weniger Gewinn

Weniger Gewinn, mehr Investitionen: So lautet die Gesamtbilanz der landeseigenen Unternehmen für 2024. Was hat das mit den Gehältern der Top-Manager zu tun?

Von dpa

21.10.2025

Die Berliner Energie und Wärme GmbH (BEW) ist ein noch junges Landesunternehmen. (Archiv) Matthias Arnold/dpa

Die Berliner Energie und Wärme GmbH (BEW) ist ein noch junges Landesunternehmen. (Archiv) Matthias Arnold/dpa

© Matthias Arnold/dpa

Die ganz oder teilweise landeseigenen Unternehmen in Berlin haben 2024 unter dem Strich 232 Millionen Gewinn erwirtschaftet. Das war deutlich weniger als im Jahr davor, als 403 Millionen Euro verbucht werden konnten. Finanzstaatssekretär Wolfgang Schyrocki führte das bei der Vorstellung des sogenannten Beteiligungsberichts vor allem auf Sondereffekte durch den Ankauf der Fernwärme von Vattenfall zurück.

Demnach bilanzierten die Unternehmen, die Gewinne einfuhren, ein Plus von zusammen 663 Millionen Euro und damit ähnlich viel wie 2023. Dem standen Verluste anderer Firmen von zusammen 431 Millionen Euro gegenüber, 2023 betrug das Minus noch 270 Millionen Euro.  

Mehr als 50 Beteiligungen   

Die höchsten Gewinne fuhren demnach die Wasserbetriebe (164 Millionen Euro), die Wohnungsbaugesellschaft Degewo (109 Millionen Euro) und die Stromnetz Berlin GmbH (56 Millionen Euro) ein. Größere Verlustbringer waren neben der neuen BEW Berliner Energie- und Wärme GmbH unter anderem die Wohnungsgesellschaft berlinovo, der Flughafen BER, der Klinikkonzern Vivantes und die Verkehrsbetriebe BVG.

Berlin war 2024 an 51 Unternehmen und 9 wirtschaftlich bedeutsamen Anstalten öffentlichen Rechts beteiligt. Dort gab es in dem Jahr 63.000 Vollzeitstellen nach 57.000 im Jahr 2023.   

Schyrocki hob hervor, dass die Investitionen dieser landeseigenen Betriebe 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel auf 4,6 Milliarden Euro gestiegen seien. 2023 seien hier 3,4 Milliarden Euro bilanziert worden. Das Eigenkapital der Firmen stieg von 16,4 auf 18,4 Milliarden Euro.

Managergehälter zu hoch?

Mit Blick auf die Managergehälter erläuterte Schyrocki, dass die Geschäftsführer im Schnitt das 6,8-fache ihrer Mitarbeiter verdienten. Andere Manager hätten am Monatsende 4,8 Mal mehr in der Lohntüte. Der Lohnabstand sei in beiden Fällen gesunken. 

Insgesamt sei die sogenannte Vergütungsrelation moderat, die Bezahlung der Führungskräfte marktgerecht, sagte Schyrocki. „Wenn wir Topergebnisse erzielen wollen und Topleistungen erwarten von unseren Landesunternehmen, dann müssen wir auch die kompetentesten Geschäftsführer und Manager nach Berlin holen.“ 

SPD will Deckelung

Forderungen aus der SPD-Fraktion nach einer Deckelung der Managergehälter erteilte Schyrocki vor diesem Hintergrund eine Absage. „Diese Diskussion ist immer wiederkehrend, aber nicht sachgerecht.“ Nach den Vorstellungen der SPD-Fraktion sollten die Spitzenleute landeseigener Unternehmen nicht mehr verdienen als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der im Jahr auf etwa 212.500 Euro brutto kommt. Manche Manager in den Firmen erhalten teils deutlich mehr. Über den SPD-Vorstoß hatte vor wenigen Tagen die „Berliner Morgenpost“ berichtet.

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