Weihnachtsmärkte: Zufriedene Zwischenbilanz trotz Regen
Trotz Regen und milden Temperaturen zeigen sich Hessens Weihnachtsmärkte zufrieden mit Besucherzahlen und Umsätzen. Auch das Sicherheitskonzept bewährt sich laut Veranstaltern und Polizei.
Regen hat in den ersten Wochen zu weniger Besuchern auf dem Hanauer Weihnachtsmarkt geführt. Michael Brandt/dpa
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Zur Halbzeit ziehen Hessens Weihnachtsmärkte eine überwiegend positive Zwischenbilanz. Trotz Regenwetters und wenig winterlicher Temperaturen bleiben Besucherzahlen und Umsätze in vielen Städten stabil. Die Veranstalter berichten von friedlicher Stimmung und funktionierenden Sicherheitskonzepten.
Positive Zwischenbilanz in Frankfurt
Die Veranstalter von Hessens größtem Weihnachtsmarkt in Frankfurt zeigen sich zufrieden. „Trotz des durchwachsenen Wetters liegen unsere Besuchszahlen im Vergleich zum letzten Jahr auf einem ähnlich hohen Niveau“, heißt es bei der Tourismus+Congress GmbH. So seien in den ersten beiden Wochen etwa 1,2 Millionen Besucher gezählt worden. Auch von den Standbetreibenden kämen überwiegend positive Rückmeldungen.
Und: „Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr recht stabil geblieben. Große Preissprünge gibt es nicht.“
Erstmals gibt es in Frankfurt einen Kinder-Weihnachtsmarkt am Mainkai. Auch dieses Angebot werde gut angenommen, hieß es. Zudem hat die Stadt in diesem Jahr Gutscheine für rund 8.000 Kinder herausgegeben. So können die Jungen und Mädchen, die einen Frankfurt-Pass besitzen, für bis zu 20 Euro Karussell fahren oder auf dem Kinder-Weihnachtsmarkt Essen und Getränke kaufen.
Frankfurts Weihnachtsmarkt punktet mit einer neuen Kinderattraktion. Boris Roessler/dpa
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Polizei: Bislang keine besonderen Vorkommnisse
Auch das Polizeipräsidium Frankfurt berichtet von einem bisher zufriedenstellenden Einsatzverlauf. Sicherheitsrelevante Vorfälle habe es bisher keine gegeben, sagte ein Sprecher. Das Straftatenaufkommen liege bislang leicht unter dem des Vorjahreszeitraumes. Allerdings sei wegen möglicher nachträglicher Anzeigen eine belastbare Bilanz erst zum Ende des Weihnachtsmarktes möglich. Ein Großteil der bislang erstatteten Anzeigen entfällt ihm zufolge auf Taschen- und Trickdiebstähle, Ladendiebstahl oder Diebstähle an den Marktbuden. Auch habe es vereinzelte Sachbeschädigungen gegeben.
Bislang wurden dem Sprecher zufolge weder Verstöße gegen das generelle Messer- und Waffenverbot noch gegen das Cannabisverbot festgestellt. „Die überwältigende Mehrheit hält sich an die gegebenen Regelungen“, sagte er.
Landeshauptstadt rechnet mit mehreren hunderttausend Besuchern
Die Landeshauptstadt Wiesbaden rechnet wie im vergangenen Jahr wieder mit mehreren hunderttausend Besuchern auf ihrem zentralen Sternschnuppenmarkt neben Landtag und Marktkirche. „Das milde Wetter spielt eine gute Rolle dafür“, sagte ein Stadtsprecher.
Zu den Umsätzen der Standbetreiber beim Wiesbadener Weihnachtsmarkt erklärte er: „Wir haben gehört, dass sie solide sind und sich im üblichen Rahmen bewegen.“
Beim Thema Sicherheit habe es bisher keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Die 300.000-Einwohner-Stadt hatte für Veranstaltungen aller Art mobile Straßensperren angeschafft. Dort muss jeweils Personal stehen, um notfalls etwa Rettungswagen und Feuerwehr durchzulassen.
Auch Gießener Weihnachtsmärkte gut besucht
Auch in Gießen ist der Weihnachtsmarkt gut angelaufen. Zwar hatten einige Standbetreiber am eigentlich umsatzträchtigen 29. November wegen der Proteste gegen die Neugründung der AfD-Jugendorganisation vorsorglich ihre Stände geschlossen. Wer an diesem Tag öffnete, habe aber Zulauf gehabt. Insgesamt seien die drei Gießener Weihnachtsmärkte am Kirchenplatz, in der Innenstadt sowie auf dem Berliner Platz bisher gut besucht.
Hessens Weihnachtsmärkte trotzen dem Wetter mit kreativen Ideen, stabilen Preisen und friedlicher Stimmung. Andreas Arnold/dpa
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Neben Ständen mit Speisen, Getränken, Süßwaren und Geschenken finden die Besucher auch ein Rahmenprogramm mit musikalischen und artistischen Darbietungen, Ballonkunst und Zauberei, Basteln und Malen sowie anderen Aktionen für Kinder vor. Beim Rudelsingen können sie sich auch selbst beteiligen und auch musikalisch bei einem Bläser-Flashmob am 18. Dezember aktiv werden. Eingeladen sind hier alle Menschen, die ein Blasinstrument besitzen. Sie sind gebeten, sich per Mail vorab bei der Tourist-Information anzumelden, können aber auch ganz spontan dazukommen und mitspielen.
Zufriedenheit in Hanau trotz Regen
Auf dem Hanauer Weihnachtsmarkt sind die Besucherzahlen und Umsätze leicht rückläufig. Dies habe in erster Linie mit dem Regenwetter, vor allem an den Wochenenden, zu tun, teilte die Stadt mit. Am Wetter lasse sich nichts ändern, die Standbetreiber seien davon abgesehen größtenteils zufrieden. Die Preise seien „auf einem stabilen Vorjahresniveau mit allenfalls geringfügigen Erhöhungen“.
Auf Hessens Weihnachtsmärkten fällt die Zwischenbilanz überwiegend positiv aus.Michael Brandt/dpa
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Bewährt hat sich nach Angaben von Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley (CDU) das Sicherheitskonzept des „Hanauer Modells“ mit gemeinsamen Streifen von Landes- und Stadtpolizei auch auf dem Weihnachtsmarkt. Darüber hinaus sei die Landespolizei auch in diesem Jahr wieder an sieben Tagen der Woche in der Stadtwache der Stadtpolizei vertreten, die sich direkt am Marktplatz befinde, wo auch die Buden des Weihnachtsmarktes stehen.
In Darmstadt gibt es viel Zuspruch
Trotz teils frühlingshafter Temperaturen zieht Darmstadt eine positive Zwischenbilanz. „Seit der Eröffnung am 17. November erhalten wir von unseren Besucherinnen und Besuchern viele positive Rückmeldungen“, heißt es bei der Marketing GmbH. Die Menschen hätten sich sichtbar auf den Weihnachtsmarkt gefreut. Die Schausteller würden zuversichtlich auf die zweite Hälfte des festlichen Marktes blicken, die Umsätze hätten sich gut entwickelt.
Auf dem Weihnachtsmarkt im Zentrum laufe alles friedlich und besinnlich. „Bislang gab es keinerlei Vorkommnisse.“ Gemeinsam mit dem Sicherheitspersonal und den Ordnungskräften beobachte man das Marktgeschehen fortlaufend und bewerte die Situation regelmäßig.
Besucherstarke Adventswochenenden in Kassel
Auch in Kassel fällt das Zwischenfazit positiv aus. „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Kasseler Märchenweihnachtsmarkts sehr zufrieden“, sagte der Geschäftsführer der Veranstalterin Kassel Marketing GmbH, Oliver Höppner. An den ersten beiden Adventswochenenden sei der Zuspruch hervorragend gewesen. Die Plätze in der Innenstadt seien sehr gut besucht und die Stimmung sei durchweg friedlich und entspannt gewesen.
Etwas verhaltener verlief der Start Höppner zufolge unter der Woche in den ersten beiden Veranstaltungswochen. „Das ist erfahrungsgemäß auch in den Vorjahren der Fall gewesen, gerade wenn das Wetter mit Regen und Wind nicht optimal mitspielt.“
Für den Zeitraum bis einschließlich 7. Dezember rechnet Kassel Marketing den Angaben zufolge mit rund 880.000 Besuchen. Das entspreche einem leichten Rückgang von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig sei der Nikolausabend erneut ein starker Besuchstag gewesen. Die Sicherheitslage während der bisherigen Laufzeit des Märchenweihnachtsmarkts schätzt Kassel Marketing als ruhig und geordnet ein.
Regen hat in den ersten Wochen zu weniger Besuchern auf dem Hanauer Weihnachtsmarkt geführt. Michael Brandt/dpa
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