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Vater wegen Mordversuchs an seinen drei Kindern verurteilt

Mit einem Staubsaugerschlauch und Tablets soll ein Vater das Unfassbare versucht haben – doch aufmerksame Nachbarn griffen ein. Jetzt hat das Landgericht Zwickau den Mann verurteilt.

Von dpa

02.10.2025

Ein Vater soll versucht haben seine Söhne mit Autoabgasen zu töten - jetzt hat der Prozess gegen den Mann begonnen. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

Ein Vater soll versucht haben seine Söhne mit Autoabgasen zu töten - jetzt hat der Prozess gegen den Mann begonnen. (Archivbild)Jan Woitas/dpa

© Jan Woitas/dpa

Wegen versuchten Mordes an seinen drei Söhnen hat das Landgericht Zwickau einen Vater zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts wollte der Mann im vorigen November sich und die vier, sechs und neun Jahre alten Jungen töten. Die Nachbarn des Mannes griffen ein und beendeten die Tat, wie das Gericht mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Nach Überzeugung der Richter wollte der 44-Jährige in Zwickau seine Ehefrau bestrafen, die sich zuvor von ihm getrennt hatte. Er habe einen Staubsaugerschlauch am Auspuff seines Fahrzeuges befestigt, die Kinder auf die Rückbank gesetzt und die Abgase in das Fahrzeuginnere geleitet. Zur Ablenkung drückte er den Jungen Tablets in die Hand.

Gericht sah verminderte Schuldfähigkeit

Der Mann habe heimtückisch und aus niederen Beweggründen gehandelt. Die Richter gingen allerdings davon aus, dass er dem Zeitpunkt der Tat vermindert schuldfähig war, weil er sich erheblich betrunken hatte. Das Gericht ging von 2,6 Promille aus. Der Vater hatte im Prozess nur erklärt, sich wegen seiner Alkoholisierung nicht an die Tat erinnern zu können.

Der Mordversuch wäre nach Ansicht eines Sachverständigen aber wohl auch gescheitert, weil die Menge der eingeleiteten Abgase nicht für eine Tötung gereicht hätte. Die Kinder waren unverletzt geblieben. Aber auch ein solcher „untauglicher Versuch“ sei strafbar, so das Gericht.

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