Panorama

Lange Haft im Stuttgarter Bandenprozess - Opfer im Wachkoma

Es ist ein weiteres Kapitel im Stuttgarter Bandenkrieg: Ein Mann rast mit bis zu 64 Kilometern pro Stunde auf einen Gegner zu. Das Opfer liegt seitdem im Wachkoma.

Von dpa

17.09.2025

Das vom Angeklagten angefahrene Opfer liegt seit der Tat im Oktober 2023 im Wachkoma.Martin Oversohl/dpa

Das vom Angeklagten angefahrene Opfer liegt seit der Tat im Oktober 2023 im Wachkoma.Martin Oversohl/dpa

© Martin Oversohl/dpa

Nach einer brutalen Attacke mit dem Auto auf einen Rivalen im Stuttgarter Bandenkrieg ist ein Mann wegen versuchten Totschlags zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der zur Tatzeit laut Gericht 24-Jährige hatte nach Überzeugung des Stuttgarter Landgerichts vor rund zwei Jahren den damals 31 Jahre alten Anhänger der verfeindeten Gruppe überfahren und lebensgefährlich verletzt. Das Opfer liegt seit der Tat im Wachkoma, aus dem es nach Aussage des Richters höchstwahrscheinlich nicht mehr zurückkehren wird.

Mit voller Wucht getroffen

Im Oktober 2023 hatte der Mann nach Überzeugung der Kammer gemeinsam mit vier Komplizen den Anhänger der gegnerischen Gruppierung attackiert. Weil das Opfer die Flucht ergriffen habe, habe der Angeklagte Gas gegeben und gezielt den Mann angefahren - der Tacho erreichte dabei laut Landgericht innerhalb von nur fünf Sekunden bis zu 64 Kilometer pro Stunde. „Dabei wussten und wollten Sie, dass dieser ums Leben kommen könnte“, sagte der Richter in seiner Urteilsbegründung.

Einen Tag später floh der Verdächtige laut Staatsanwaltschaft in der Türkei, er tauchte unter, wurde aber festgenommen und ein Jahr darauf ausgeliefert. Die Zeit in türkischer Haft wird auf die noch nicht rechtskräftige deutsche Strafe angerechnet.

Fehde tobt seit mehr als drei Jahren

Die Fehde im Raum Stuttgart tobt seit Mitte 2022. Höhepunkt der Auseinandersetzungen war bislang der Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) mit mindestens 15 Verletzten. Nach einer früheren Schätzung des Landeskriminalamts gehörten den Gruppen einst mehr als 500 junge Menschen als Unterstützer, Mitläufer oder auch Führungsleute an.

Karte
Das könnte Sie auch interessieren
Stefan Raab spielt beim ESC 2026 voraussichtlich keine organisatorische Rolle mehr. Sven Hoppe/dpa
Update -

Panorama

zur Merkliste

Nächster ESC-Vorentscheid ohne Stefan Raab

Die ARD zieht beim deutschen ESC-Vorentscheid künftig wieder allein die Fäden. Statt mehrerer Shows soll es 2026 nur eine große Entscheidung geben. Stefan Raab hat in diesen Plänen keinen Platz.

Panorama

zur Merkliste

Nächster ESC-Vorentscheid ohne Raab

Die ARD will den deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) im nächsten Jahr ohne den Entertainer Stefan Raab und dessen Sender RTL ausrichten. Der zuständige Südwestrundfunk bestätigte entsprechende Berichte des Fanblogs „ESC kompakt“ und des Branchendienstes „dwdl.de“.