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Multiresistente Keime im Fokus – 600 Fachleute tagen

Mehr als 600 Fachleute treffen sich in Jena, um über multiresistente Keime und Infektionskrankheiten wie Malaria zu beraten. Worum es bei der Tagung geht.

Von dpa

22.09.2025

Multiresistente Keime sind auf dem Vormarsch. (Symbolbild)Armin Weigel/dpa

Multiresistente Keime sind auf dem Vormarsch. (Symbolbild)Armin Weigel/dpa

© Armin Weigel/dpa

Multiresistente Keime drohen aus Sicht einer Expertin auch in Deutschland mehr und mehr zum Problem zu werden. „In Südeuropa haben wir schon schlimme Situationen, dass man einige Patienten bei ganz schlimmen Resistenzen nicht mehr behandeln kann“, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Uniklinikum Jena, Bettina Löffler. In Deutschland gebe es auch immer wieder Patienten, die resistente Keime in sich tragen. Mit Infektionen sei es aber hierzulande noch nicht so schlimm.

Wer sich dreimal im Jahr vom Arzt Antibiotikum verschreiben lässt, müsse sich noch keine Gedanken über solche Resistenzen machen, sagte sie weiter. Die Ursachen seien vielfältig, oft spiele mangelnde hygienische Überwachung von Antibiotika und eine nicht adäquate Einnahme eine Rolle. Außerdem gebe es hierzulande auch noch Reserveantibiotika, mit denen man behandelt werden könne. Allerdings dürften die nicht „mit der Gießkanne“ verteilt werden. Das Thema sei eines, das aktuell viele Mikrobiologen beschäftigt, sagte Löffler.

600 Fachleute treffen sich in Jena 

Bis Mittwoch wollen ihr zufolge über 600 Fachleute bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) in Jena diskutieren. Neben den Multiresistenzen gehe es auch um das Thema Alterung und Multimorbidität, also das Vorliegen mehrerer Erkrankungen sagte Löffler weiter, die eine der Tagungspräsidentinnen ist. 

Auch Malaria ist bei der Veranstaltung im Fokus, sagte sie weiter. Es sei eine wichtige Infektionskrankheit, an der nach wie vor viele Kinder sterben. Wenn der Klimawandel fortschreite, könne es auch sein, dass sich die Krankheit irgendwann in Deutschland ausbreite, sagte sie weiter. Die Expertinnen und Experten wollen auch diskutieren, wie sich das Mikrobiom im Körper so aufstellen lasse, dass es Krankheiten abwehren kann.

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