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Mehrere Tornados 2025 durch Mitteldeutschland gefegt

Die diesjährige Tornado-Saison ist laut Wetterdienst recht durchschnittlich verlaufen. Wie Experten die Wetterphänomene überprüfen und warum das oft nicht einfach ist.

Von dpa

20.11.2025

In Mitteldeutschland wurden 2025 mehrere Tornados bestätigt. (Symbolbild)Andreas Richter/dpa

In Mitteldeutschland wurden 2025 mehrere Tornados bestätigt. (Symbolbild)Andreas Richter/dpa

© Andreas Richter/dpa

In Mitteldeutschland sind nach Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in diesem Jahr mehrere Tornados aufgetreten. In Sachsen-Anhalt wurden demnach am 7. Juli zwei Tornados in Berga (Landkreis Mansfeld-Südharz) und Hohenmölsen (Burgenlandkreis) bestätigt, wie der Meteorologe Tobias Reinartz mitteilte. In Sachsen trat das Wetterphänomen ebenfalls zweimal auf - am 3. Mai in Waldkirchen/Erzgebirge und am 26. Mai in Hammerbrücke im Vogtland. Kein Tornado wurde dagegen in Thüringen registriert.

Die meisten Tornados treten in Deutschland zwischen Mai und September auf. Der Wetterdienst schätzt die diesjährige Saison als durchschnittlich ein. Bundesweit seien bislang 42 Tornados bestätigt worden. Dazu gebe es noch einige Verdachtsfälle, die derzeit noch diskutiert würden. 2024 seien deutschlandweit 48 Tornados bestätigt worden. Im langjährigen Schnitt seien es jährlich knapp 50.

Expertengruppe prüft: Tornado oder eine Fallböe?

Beim DWD gibt es eine Expertengruppe, die zusammen mit Fachleuten anderer Organisationen gemeldete Tornadoverdachtsfälle prüft. Dabei geht es darum zu unterscheiden, ob tatsächlich ein Tornado aufgetreten ist oder doch eher eine Fallböe. Ein Tornado ist eine bis zum Boden herab reichende, stark rotierende Luftsäule am Unterrand einer Schauer- oder Gewitterzelle. Eine Fallböe ist ein kräftiger Abwind, der senkrecht - aber nicht rotierend - aus einem Gewitter nach unten schießt. Beide können Schäden verursachen.

Liege eindeutiges Bildmaterial vor, könne ein Fall schnell bestätigt werden. „Meistens fehlt uns aber dieser eindeutige Hinweis, zum Beispiel weil man nur die Trichterwolke, aber keinen Bodenwirbel sieht, oder weil „nur“ Schadensbilder vorliegen“, erläuterte Reinartz. Dann müssten Radardaten, Wetterbedingungen und Schäden analysiert werden, um das Phänomen bewerten zu können.

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