Massensturz beim Radrennen - Ermittler schalten sich ein
Beim „Riderman“ kommt es zu einem Massensturz mit etwa 100 Verletzten. Teilnehmer und Zuschauer sind geschockt. Was genau passierte in der Linkskurve bei Bad Dürrheim?

Die Radrennveranstaltung wurde nach dem Massensturz abgebrochen.Andreas Maier/dpa
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Nach dem Massensturz mit etwa 100 Verletzten beim Radrennen „Riderman“ ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Man wolle herausfinden, wie es zu den Stürzen von Teilnehmern gekommen sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz auf Anfrage. Erst nach diesen Ermittlungen werde geprüft, ob ein Vorwurf der Körperverletzung erhoben werden könne oder nicht.
Nach einer aktualisierten Bilanz der Polizei wurden bei dem Rennen nahe Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) am Sonntag 38 Teilnehmer schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Zunächst war von 30 Schwerverletzten die Rede gewesen. Wie nun ein Sprecher auf Anfrage berichtete, gab es zudem 60 bis 70 Menschen, die leicht verletzt wurden.
Massensturz in einer Linkskurve
Zwischen Bad Dürrheim und Biesingen war es nach früheren Polizeiangaben in einer engen Linkskurve zu einem ersten Massensturz gekommen, weil sich dort zu viele Fahrer zur gleichen Zeit auf der schmalen Fahrbahn drängten. Dies habe unkontrollierte Stürze ausgelöst. Danach sei es unweit der Unfallstelle erneut zu einem Stau unter den Fahrern gekommen - und wieder zu Stürzen. Das Rennen wurde schließlich abgebrochen.

Bei dem Radrennen „Riderman“ wurden rund 100 Teilnehmer verletzt. (Symbolbild)David Pintens/Belga/dpa
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Veranstalter: Spitze des Feldes betroffen
Dem Veranstalter fehlt bisher ein klarer Hinweis auf die Ursache des Massensturzes, wie Kai Sauser, Geschäftsführer der Sauser Event GmbH, in Villingen-Schwenningen sagte. Es gebe - nicht bestätigte - Berichte von einem Knall, ausgelöst durch einen geplatzten Reifen, sagte er auf Anfrage. Auch von einem möglichen Fahrfehler eines Teilnehmers sei zu hören gewesen. Der erste Vorfall habe die Spitze des Feldes betroffen - die Fahrer seien da „sportlich“ unterwegs gewesen, sagte Sauser.
Der „Riderman“ zählt zu den bekanntesten Jedermann-Radrennen im Süden Deutschlands und lockt jedes Jahr Hunderte Teilnehmer an.