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Hunderte Anrufe wegen des Sirenen-Fehlalarms in Hamburg

Wegen des Hochwassers in einem Teil von Hamburg sollte am Sonntagabend ein Sirenen-Alarm ausgelöst werden. Allerdings ging etwas schief. Die Polizei erklärt nun, was dahintersteckt.

Von dpa

06.10.2025

Es sollten eigentlich nur ein paar Sirenen in einer kleinen Hamburger Region wegen des Hochwassers losgehen. Doch ausgelöst wurden alle Geräte in der Stadt. (Archiv) Soeren Stache/dpa

Es sollten eigentlich nur ein paar Sirenen in einer kleinen Hamburger Region wegen des Hochwassers losgehen. Doch ausgelöst wurden alle Geräte in der Stadt. (Archiv) Soeren Stache/dpa

© Soeren Stache/dpa

Das grundlose Heulen der Sirenen in Hamburg wegen eines Bedienungsfehlers hatte an der Elbe viele Menschen aufgeschreckt. Infolgedessen wurden auch die Notrufleitungen mit den Anrufen von besorgten und verunsicherten Menschen blockiert. Aber wie konnte das überhaupt passieren? Gibt es bei solchen Alarmierungen ein Vier-Augen-Prinzip? Ein Sprecher der Polizei Hamburg gibt Antworten auf diese und weitere Fragen. 

Wie ist generell der Ablauf, wenn eine Warnmeldung inklusive Sirenen an die Bevölkerung geschickt wird?

Grundsätzlich geht die Bitte um das Auslösen von Sirenen an das Lagezentrum der Polizei Hamburg, dort werden die Sirenentöne dann per Computer ausgelöst. 

Was ist am Sonntagabend passiert? 

Eigentlich sollten im Zusammenhang mit einer Sturmflutwarnung nur die Sirenen am Vordeichgebiet Overwerder ausgelöst werden. Doch es hat eine Fehlbedienung gegeben, so dass um 21.29 Uhr sämtliche Sirenen in der Stadt ausgelöst wurden. Als das Lagezentrum den Fehler bemerkte, habe es umgehend Entwarnung mit einem langanhaltenden Sirenenton gegeben. 

Warum wurden nicht die Warn-Apps wie Nina und Katwarn aktiviert? 

Weil das Lagezentrum der Polizei den Fehler schnell entdeckt hatte, gab es nur das versehentliche Sirenensignal, nicht aber die Aktivierung der Warn-Apps durch das Modulare Warnsystem MoWas. 

Wie oft ist es schon vorgekommen, dass eine solche Warnung falsch rausging?

In den vergangenen Jahren ist ein solcher Fall nach Angaben des Polizeisprechers nicht vorgekommen.

Wie viele Anrufer hat die Leitstelle deshalb registriert?

Die Leitstelle hat an diesem Abend Hunderte Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern bekommen. Die Polizei spricht von einer mittleren dreistelligen Zahl zusätzlicher Anrufe im Vergleich zu anderen Sonntagabenden. 

Was haben die Anrufer befürchtet oder gesagt?

Nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr haben viele Anrufer gefragt, ob sie sich Sorgen machen müssen und was sie machen sollen. Das seien alles sehr berechtigte Fragen, die aber nicht über den Notruf gestellt werden sollten. Das sei kritisch, weil dadurch echte Notfälle nicht schnell genug durchkommen können, so der Sprecher der Feuerwehr.

Wie wird der Fehler aufgearbeitet?

Nach Angaben des Polizeisprechers wird derzeit genau analysiert, wie es zu dem flächendeckenden Fehlalarm kommen konnte. Man sehe sich die Prozesse sehr genau an, damit das in Zukunft vermieden werden kann.

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