Konsumraum umgebaut: mehr Platz für Crack
Frankfurt reagiert auf die neue Sucht-Szene im Bahnhofsviertel. Seit die Abhängigen ihre Drogen eher rauchen als spritzen, müssen neue Konzepte her.
Der Konsumraum der „Integrativen Drogenhilfe“ liegt in der Niddastraße, einem Brennpunkt der Mainmetropole. (Archivbild) Arne Dedert/dpa
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Die Stadt Frankfurt reagiert auf die Veränderungen in der offenen Drogenszene: Statt Heroin dominiert Crack das Bahnhofsviertel. Dafür wurde nun der größte der vier Konsumräume der Stadt umgebaut.
Die Einrichtung in der Niddastraße verfügt jetzt neben 12 Plätzen für intravenösen Konsum über 16 Rauchplätze – viermal mehr als zuvor. Nach Angaben des Trägervereins, der Integrativen Drogenhilfe, ist es damit „Deutschlands größter inhalativer Konsumraum“.
Voitl: Hilfsangebot der Realität angepasst
Etwa 80 Prozent der rund 200 Schwerstabhängigen der offenen Szene rauchen nach Angaben des Dezernats die aus Kokain und Natron aufgekochte Substanz. „Wir haben das Hilfsangebot der Realität angepasst“, sagte Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) bei der Wiedereröffnung.
Nach dem Umbau könnten deutlich mehr Suchtkranke unter sicheren und hygienischen Bedingungen Crack rauchen, so Voitl. „Damit verbessert die Stadt die Gesundheitsversorgung schwer kranker Menschen und schützt gleichzeitig den öffentlichen Raum.“ Auch die anderen Konsumräume sollen den veränderten Bedürfnissen angepasst werden.