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Expertin: Helle Weihnachtsbeleuchtung stört Tiere - Tipps

Warum grell blinkende Weihnachtsdeko Nachtfalter und Singvögel stressen kann - und wie Fans von Adventsbeleuchtung auf die Tierwelt Rücksicht nehmen können.

Von dpa

01.12.2025

Helle Weihnachtsbeleuchtung kann Tiere nachts beeinträchtigen. (Symbolbild)Joe Giddens/PA Wire/dpa

Helle Weihnachtsbeleuchtung kann Tiere nachts beeinträchtigen. (Symbolbild)Joe Giddens/PA Wire/dpa

© Joe Giddens/PA Wire/dpa

Adventszeit, Lichterzeit: Hellleuchtende und womöglich auch blinkende Weihnachtsdekoration an Häusern kann Experten zufolge Tieren schaden. Empfehlenswert sei eine dezente Beleuchtung statt unnötiger Lichtverschmutzung. Manche Nachtfalter wie Frostspanner, Eulenfalter und Windenschwärmer etwa seien auch an milderen Wintertagen unterwegs, sagt Sabine Frank, Koordinatorin für den Sternenpark Rhön beim Landkreis Fulda. „Einige Fluginsekten fliegen auch im Winter zum Licht und verlieren die Orientierung - sie wissen nicht mehr, wo oben und unten ist.“

Viele Menschen dächten, es gebe keine Insekten im Winter - falsch, erklärt Frank, die auch Mitglied des Naturschutzvereins BUND in Hessen ist. Insekten überwinterten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien etwa in Hecken, Baumritzen und unter Blättern - und könnten dabei von künstlichem Nachtlicht beeinträchtigt werden. Dabei spielten Insekten bei der Bestäubung von Pflanzen und in Nahrungsketten eine große Rolle: „Besonders Vögel und Igel sind im Frühjahr auf die Raupen als Futterquelle für ihren Nachwuchs angewiesen.“

Expertin: Weihnachtsbeleuchtung kann schlafende Vögel stören

Vor allem Vögel reagieren laut Frank empfindlich auf Kunstlicht in der Nacht, „gerade im Winter, wenn das Laub fehlt“. Weihnachtsbeleuchtung könne die Schlafqualität von Vögeln in Hecken und Bäumen beeinträchtigen, bei ihnen Stress auslösen und ihnen nötige Energie zum Überleben rauben. Viele Menschen fütterten im Winter gerne Vögel im Garten oder auf dem Balkon, dächten aber nicht an deren Leid bei blinkenden Weihnachtslichtern. 

Sternenpark-Managerin Sabine Frank warnt vor zu viel Adventsbeleuchtung: Darunter litten viele Tiere. (Archivbild)Jörn Perske/dpa

Sternenpark-Managerin Sabine Frank warnt vor zu viel Adventsbeleuchtung: Darunter litten viele Tiere. (Archivbild)Jörn Perske/dpa

© Jörn Perske/dpa

Sternen- und Dunkelheitsfreundin Frank, die auch bei Veranstaltungen über Lichtverschmutzung aufklärt, gibt Tipps für eine naturnähere Weihnachtsbeleuchtung von Hausfassaden und Balkonen:

  • Besinnlich zurückhaltend, dezent und in warmen bernsteinfarbenen Farbtönen.
  • Nur zur Straße hin, den Garten mit mehr Tieren dagegen aussparen.
  • Keine Blinklichter.
  • Nur bis 20.00 Uhr anschalten. „Danach laufen kaum noch Leute vorbei“, sagt Sabine Frank.
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